fbpx

COVID 19-UPDATE: Flughafen gesperrt und Ausgangssperre auf Ibiza und Formentera in Kraft

Sánchez ruft Verlängerung des Alarmzustands bis 9. Mai aus

Kinder in Begleitung dürfen unter bestimmten Voraussetzungen raus

Der Präsident der spanischen Regierung, Pedro Sánchez, verkündete eine Verlängerung des “estado de alarma” (militärischer Alarmzustand) und den damit verbundenen Einschränkungen für die Bevölkerung aufgrund der Coronavirus-Pandemie bis zum 9. Mai. 

Nach wochenlangem Hausarrest dürfen sich jedoch nun die Kinder freuen, für die die Ausgangssperre gelockert wurde. Die Kleinsten können ab diesem Tag in Begleitung eines Erwachsenen und mit Vorsichtsmaßnahmen “kurz hinausgehen”, erklärte Sánchez in einem Fernsehauftritt.

Trotz der “erzielten Fortschritte”, was die Eindämmung der Krankheit angehe, können man laut Sánchez noch nicht in die „zweite Phase, die der Deeskalation“ übergehen, weil “die Erfolge unzureichend, aber vor allem fragil sind, und wir diese mit voreiligen Entscheidungen gefährden könnten“.

Er merkte an, dass “die neue Erweiterung des Alarmzustands nicht wie die vorherigen” sein wird”: „Wir werden uns in verschiedenen Alarmzuständen befinden.” Der Fortschritt der kommenden Woche werde es  ermöglichen, “weitere Entscheidungen zu überblicken“, sagte er.

Der spanische Sozialistenführer lobte das „vorbildliche Verhalten“ der Bevölkerung „in dieser extremen Situation“ und bat sie um weitere Zusammenarbeit in Bezug auf die Einhaltung der Notstandsgesetze.

Verhaftungen wegen Ungehorsams gegen die Ausgangssperre Wiederholt ohne triftigen Grund auf der Straße unterwegs 

Wenn Bußgelder zur Abschreckung nicht reichen, müssen andere Geschütze aufgefahren werden.

Trotz der verhängten strengen Ausgangsverbote versuchen immer wieder Personen, diese zu umgehen und sich “durchzumogeln”. Die Liste an Ausreden ist lang, doch irgendwann erwischt es auch den militantesten Querulanten. Mittlerweile macht die Polizei kurzen Prozess. Wer wiederholt auf der Straße aufgegriffen wird ohne plausible Erklärung, droht Haft. 

Die auf Ibiza stationierten Streitkräfte verhafteten in Abstimmung mit den örtlichen Polizeien des Archipels allein in der zweiten April-Woche sechs Personen auf Ibiza und acht auf Mallorca wegen “Ungehorsams gegenüber Strafverfolgungsbeamten” (auf spanisch: desobediencia) und “Verstoßes gegen die Beschränkungen des Königlichen Dekrets 463/2020”, das am 14. März zur Bewältigung der durch Covid-19 verursachten “Gesundheitskrise” ausgerufen wurde. 

So nahm die Guardia Civil einen Mann in San Antonio wegen “Widerstandes und Ungehorsams” fest, der ins Hafenbecken gefallen war, als er zum wiederholten Male versuchte, den Yachthafen ohne Erlaubnis zu betreten. Die Agenten retteten ihn. Es handelte sich um “eine in der Gegend bekannte Konfliktperson”. Der Mann hatte bereits im Vorfeld mehrfach die Anweisungen der Wachen ignoriert.

Auf Ibiza verhaftete die Nationalpolizei fünf weitere Personen wegen Verstoßes gegen die Ausgangssperre. Eine von ihnen, eine 38-jährige Frau, wurde ohne belegbaren Grund auf der Straße erwischt. Sie hatte fünf frühere Beschwerden über Ungehorsam auf dem Ticker und eine Verhaftung am 5. April.

Stunden zuvor wurde eine weitere 31-jährige Frau festgenommen, als sie an die Türen eines Gebäudes hämmerte und auf der Straße herumschrie. Sie war bereits dreimal verwarnt worden. Die Nationalpolizei fing auch einen 34-jährigen Mann ab, der ebenfalls bereits drei Verwaltungsakte wegen Ungehorsams vorliegen hatte.

Ein 39-jähriger, der versuchte, vor den Beamten davonzulaufen, kam nicht weit. Er war bereits viermal aktenkundig und am 4. und 14. April festgenommen worden.

In Ibiza-Stadt wurde eine 41-jährige Frau in den frühen Morgenstunden verhaftet, die zum vierten Mal ohne Grund auf der Straße angetroffen wurde. 

Die Guardia Civil verhaftete auf der Landstraße von Sant Joan einen Bürger, der die Anweisungen der Agenten, nach Hause zu gehen, missachtete. Vier weitere Personen erhielten eine Anzeige, weil sie einen Grillabend organisierten. 

In Ibiza-Stadt nahmen sie einen 44-jährigen Mann, der bereits viermal aufgefallen war, und der behauptete, er sei auf dem Weg nach Hause, als er in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war.

 

Ausgangssperre auf Ibiza und Formentera: Am Sonntag, 16. März, trat in Spanien für 15 Tage der “estado de alarma” in Kraft, um eine weitere Verbreitung der Covid 19-Seuche zu vermeiden.

Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte den Ausnahmezustand am Freitag an, was am Samstag auf Ibiza zu Chaos in den Supermärkten führte, weil sich die Menschen auf die “Isolationshaft” vorbereiten und sich mit Lebensmitteln eindecken wollten.

Schulen und Bildungseinrichtungen blieben ab Sonntag geschlossen, ebenso kulturelle Einrichtungen wie Kinos, Theater und Büchereien sowie Sport- und Spielplätze, Ämter und Behörden.
Öffentliche Straßen dürfen nur noch aus wichtigen Gründen, etwa der Beschaffung von Lebensmitteln, in medizinischen Notfällen und bei der Fahrt zur und von der Arbeit benutzt werden. Zuwiderhandlungen können mit Bußgeldern von 100 bis 60.000 Euro und sogar mit Haftstrafen belegt werden. Die meisten Geschäfte, Bars und Cafés auf Ibiza und Formentera schlossen schon vor Inkrafttreten der Ausgangssperre freiwillig ihre Lokale.

Um sich auf öffentlichen Straßen aufzuhalten, muss laut Dekret einer der folgenden Gründe vorliegen:

Einkauf von Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Medizin, Pflege von alten oder kranken Angehörigen oder kleinen Kindern, Besuch eines Gesundheitszentrums, Weg zur Arbeit und Rückkehr zum Wohnort, Aufsuchen von Banken und Tankstelle, oder aus Gründen höherer Gewalt oder infolge einer Notlage. Es ist erlaubt, zur Tankstelle und zur Post zu fahren, oder auch den Hund (alleine!) auszuführen. Besuche von Freunden sind verboten. Die Strände sind ebenfalls geschlossen.

Corona-Krise: Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit auf Ibiza

Im Notfall können ganze Straßen gesperrt werden, etwa um “Krankentransporte oder die Versendung wichtiger Nahrungsmittel und medizinischer Artikel zu ermöglichen”. Der öffentliche Nahverkehr wird bis auf ein Minimum heruntergeschraubt. Spanien schränkt die Reisefreiheit drastisch nicht nur zu Lande, sondern auch zu Wasser und in der Luft ein.

Viele Reisende standen vor der Frage, ob und wie sie wieder aus Spanien in die Heimat ausreisen oder aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz nach Ibiza einreisen können.

Auf der anderen Seite wurden die Stimmen aus der Bevölkerung, den Flughafen von Ibiza für einige Zeit komplett zu sperren, immer lauter. Die Bewohner fürchten neben der gesundheitliche Gefahr, die von der Epidemie ausgeht, auch Lebensmittelversorgungsengpässe. Letztes scheint derzeit kein Problem zu sein: Die Supermärkte sind geöffnet und bis auf wenige einzelne Produkte gut bestückt.

Balearen-Präsidentin Armengol schließt Flughäfen und Häfen der Balearen

Balearen-Präsidentin Francina Armengol verkündete am Dienstagmittag des 17. März die Schließung aller Häfen und Flughäfen. Alle nationalen und internationalen Flüge sind eingestellt. Dazu zählen auch Privatjets. Nur Frachtlieferungen von Waren sind erlaubt. Insel-Residenten aus dem Ausland dürfen ebenfalls noch einreisen.

Von Ibiza gibt einen täglichen Flug nach Madrid und Barcelona. Innerhalb der Inselgruppe gibt es ebenfalls einen Flug pro Tag. Bei der Ankunft wird eine Hygienekontrolle der Reisenden durchgeführt, auch müssen sie einen Fragebogen ausfüllen. Damit möchte man “sicherstellen, dass sie bei guter Gesundheit ankommen“, sagte Armengol. Das „Screening“ soll helfen, mögliche Coronavirus-Patienten zu erkennen.

Touristen, die sich noch auf den Inseln befinden, sind aufgefordert, diese zu verlassen, weil die Hotels geschlossen werden. “Es sind noch etwa 25.000 Touristen hier, ihre Abreise soll in geordneter Weise erfolgen.” Noch können Urlauber von Ibiza also in ihre Heimat zurückfliegen, und ebenso Insulaner, die unterwegs sind, nach Hause zurückkehren.

Gesundheitszustand der ersten beiden Corona-Fälle auf Ibiza ist stabil

Bis Sonntag, 15. März, hatte sich die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten auf den Balearen auf 44 erhöht, zwei davon auf Ibiza. Eine Person auf Mallorca ist gestorben. Bis zu den Morgenstunden des 17. März war die Zahl auf 94 Patienten gestiegen. An diesem Tag wurden auf Ibiza weitere acht Fälle bekanntgegeben. Damit liegt die Gesamtzahl auf Ibiza jetzt bei zehn. Die beiden ersten Erkankten sind in einem stabilem Zustand.

Alles andere als stabil ist die wirtschaftliche Lage: Vermieter von Ferienhäusern und Yacht-Charterfirmen berichten von Stornierungsraten von fast einhundert Prozent. Was das Osterferiengeschäft angeht, so hatten bereits Anfang März etwa 50 Prozent der Ibiza-Reisenden ihre Hotelbuchungen storniert, was die Hotelbranche von Ibiza und Formentera in schwere Bedrängnis brachte.

Diese staatlichen Institutionen sind mit der Durchführung der Maßnahmen betraut:

Verteidigungsministerium: Soldaten sollen die Sicherheitskräfte vor Ort unterstützen.
Innenministerium: Sicherheitskräfte werden Fußgängerwege, Autostraßen und Bahnhöfe überwachen.
Verkehrsministerium: Öffentliche Verkehrsmittel werden eingeschränkt werden und Straßen gesperrt.
Gesundheitsministerium: Die Krankenhäuser werden in ständiger Bereitschaft sein, derzeit sind die Besuchszeiten in Can Misses komplett ausgesetzt

Die aktuell ausgerufene Alarmstufe ist die erste von drei Stufen. Je nach Notlage folgt nach Ablauf des “estado de alarma” der “estado de excepción” oder gar der “estado sitio”. Es handelt sich jeweils um außergewöhnliche und restriktive Maßnahmen, für deren Ausführung die Streitkräfte zuständig sind.

Zuletzt wurde der Alarmzustand in Spanien im Dezember 2010 ausgerufen. Während die Fluglotsen im Streik waren, übernahm für 43 Tage das Militär die Aufgaben.

Das öffentliche Leben auf Ibiza und Formentera ist vollständig zum Erliegen gekommen

Bereits am Donnerstag, 12. März, hatten der Inselrat und die Gemeindeverwaltungen von Ibiza den Betrieb öffentlicher Einrichtungen eingestellt sowie alle kulturellen Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Die Maßnahmen des Gobierno in Madrid und die Angst vor einer Ansteckung sorgen für eine gespenstische Stimmung auf Ibiza. Die Bevölkerung ist aufgerufen, zuhause zu bleiben, Kontakte mit anderen Menschen zu meiden bzw. Abstand zu halten, und die Hygieneempfehlungen einzuhalten.

Hier finden Sie das Dekret in seiner vollständigen Fassung (auf spanisch) als PDF