Denkmal mit Durchblick: Bischof teilte die Insel in Pfarrbezirke ein – Manuel Abad y Lasierra auf dem Kirchplatz von Santa Gertrudis verewigt
Manuel Abad y Lasierra auf dem Kirchplatz von Santa Gertrudis verewigt
Santa Gertrudis – Manuel Abad y Lasierra war der erste Bischof auf Ibiza. Obwohl er nur eine kurze Zeit auf der Insel verbrachte, hatte seine Anwesenheit einen nachhaltigen Einfluss auf die städtische Struktur der Insel.
Seine Ideen führten ab Februar 1784 zur Umgestaltung des Dörfchens Santa Gertrudis und spielten eine entscheidende Rolle bei der Gründung von 14 weiteren Pfarreien und Kirchengemeinden, die das religiöse und kulturelle Leben Ibizas bis heute prägen.
Auf dem Platz vor der Kirche von Santa Gertrudis befindet sich seit 2009 ein Denkmal für Abad y Lasierra. Das Werk stammt von dem ibizenkischen Bildhauer Pedro Hormigo, der auch für andere bedeutende Denkmäler auf Ibiza verantwortlich ist, etwa zu Ehren von Marí Cardona in San Rafael oder die beeindruckende Salinero-Statue in Sant Francesc, die beide seine künstlerische Handschrift tragen.
Der in Santa Gertrudis auf einem Stuhl thronende Bischof Abad y Lasierra ist eng mit seiner bedeutenden Rolle verbunden, da er der erste Träger des Bischofssitzes von Ibiza und Formentera war.
Die ungewöhnliche Stellung seiner Füße, die in zwei verschiedene Richtungen weisen, symbolisiert seine gleichzeitige geistliche Tätigkeit auf beiden Inseln.
Besonders auffällig ist die Skulptur jedoch wegen der Öffnung auf der linken Seite seiner Brust, die einen Blick durch seinen Oberkörper ermöglicht – ein beliebtes Fotomotiv bei Touristen, die ihren Kopf durch das Loch stecken.
Nach den Vorstellungen des Künstlers repräsentiert es den symbolischen Eingang zu den vielen Gotteshäusern, die er erbauen ließ. Das Denkmal ist damit nicht nur ein ehrendes Gedenken, sondern auch ein interaktives Kunstwerk, das zur spielerischen Auseinandersetzung mit dem Werk und seiner Bedeutung einlädt. ind
Biografie
Manuel Abad y Lasierra (geboren am 24. Dezember 1729 in Estadilla, Provinz Huesca, Spanien, gestorben am 12. Januar 1806 in Saragossa) war ein spanischer Bischof.
Er war der Sohn von Francisco Abad Navarro und María Teresa Lasierra sowie Bruder von Agustín Iñigo Abad y Lasierra, Bischof von Barbastro. Er nahm nach einem Studium in Huesca zunächst ein Benefizium an der dortigen Kathedralkirche an. Später wurde er Benediktinermönch im Kloster San Juan de la Peña. 1771 sichtete er im Auftrag König Karls III. von Spanien die Archive und Bibliotheken der tarraconensischen Benediktinerkongregation und zwei Jahre später die Archive des Königreichs Aragon.
Am 18. Juli 1783 wurde Abad zum ersten Bischof von Ibiza ernannt und am folgenden 17. August vom Erzbischof von Toledo, Francisco Antonio Kardinal de Lorenzana y Butrón, zum Bischof geweiht. Er schuf u. a. eine Kirchensatzung und teilte das Diözesengebiet Ibizas in Pfarrbezirke ein. Ab dem 28. September 1787 hatte er die Bischofswürde von Astorga inne, die er am 9. April 1791 zurücklegte. Er wurde Kanoniker in Toledo, im April 1792 Titularbischof von Selymbria und residierte in Madrid. Ab 1793 war er Generalinquisitor von Spanien, übte dieses Amt aber nur ein Jahr lang aus. Von 1794 bis 1797 lebte er im Benediktinerkloster Sopetrán (Provinz Guadalajara) und kehrte dann in seine Heimat zurück. Abad ist Autor zahlreicher historischer Werke, insbesondere zur Kirchengeschichte und Paläographie.
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Text: red / Fotos: privat
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