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Der Klangwelt der Zikaden – Klein, aber unüberhörbar: Je heißer, desto lauter steigern sich die Insekten in ihren Liebesrausch

Klein, aber unüberhörbar: Je heißer, desto lauter steigern sich die Insekten in ihren Liebesrausch

Bei einem Sommerbesuch auf Ibiza wird einem schnell ein sehr lautes und markantes Geräusch auffallen: ein nicht zu ortender, schriller, sägender Ton aus dem Nirgendwo. 

Verursacht wird es von den Zikaden, die sich im hohen Gras, in dichten Hecken und in den Baumkronen verstecken. Es sind meist flugfähige Insekten, von denen es weltweit mehr als 45.000 Arten gibt. Man unterscheidet dabei zwei Unterordnungen: Rundkopfzikaden und Spitzkopfzikaden. 

Viele dieser Insekten sind auffällig gefärbt, andere echte Tarnungsspezialisten. Die Größe der Zikaden ist weltweit sehr unterschiedlich, von zwei Millimeter bis zu zwölf Zentimeter. Auf Ibiza findet man vorwiegend drei bis fünf Zentimeter große Exemplare. 

Auch wenn sie klein sind, erkennt man sie deutlich an den lauten Geräuschen, die sie produzieren. Alle Arten geben zur Kommunikation Schall- und Erschütterungswellen von sich, doch nur die Singzikaden sind mit dem menschlichen Ohr wahrnehmbar. 

Meistens sind es die Männchen, die mit ihrem “Gesang” Weibchen anlocken möchten. Je heißer die Temperaturen werden, desto prägnanter macht sich das sägende und schrille Geräusch breit, denn im Sommer ist Paarungszeit. Der Krach dient dazu, anderen Männchen zu zeigen, dass ein bestimmtes Areal bereits beansprucht ist. 

Die merken schnell, wenn ein Gebiet besetzt ist und sie sich ein anderes Territorium suchen müssen. 

Die Insekten erzeugen das durchdringende Geräusch mit einem speziellen Organ am Hinterleib, dem Trommelorgan. Durch Muskeln werden sogenannte Schallplatten in Schwingung gesetzt.

Manchen Leuten geht das Kreischen auf die Nerven, bei anderen trägt es zur Entspannung bei, wieder andere nehmen es nicht einmal wahr. Tatsache ist, das durchdringende Kettensägen-Geräusch ist im Sommer auf Ibiza allgegenwärtig. Wer eine Zikade zu Gesicht bekommt, braucht keine Angst zu haben, denn sie beißen und stechen nicht. Dennoch empfiehlt es sich, Abstand zu halten, denn fühlen sie sich bedrängt, gehen sie zum Gegenangriff über, der aus einem Tritt mit den Beinen oder einem offensiven Flugmanöver besteht.

Wer einen Garten hat, sollte ein Auge auf sie haben, denn kaum eine Pflanzenart bleibt vor ihnen verschont. Es ist möglich, dass sie die Pflanzen anpieksen oder beim Saugen Krankheiten übertragen. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft und nutzen dafür ihren Saugrüssel, der wie ein Strohhalm funktioniert. Allerdings ist der Schaden so gering, dass man ihnen den “grünen Smoothie” auch lassen kann.

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Text: ind / Fotos: Jim Taylor/LaMarinaForum
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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