Der EU-Vorschlag zu Neuer Gentechnik (NGT) ist “fahrlässig”
Künstliche Intelligenz kreiert Giftmais trotz eingehaltener Standards
Derzeit wird in EU-Gremien über eine Lockerung des Gentechnikrechts verhandelt. Die EU-Kommission will sogenannte Neue Gentechnik (NGT-1)-Pflanzen ohne Prüfung in die Umwelt freisetzen und damit den Schutz der Bevölkerung vor Gentechnik in Nutzpflanzen lockern.
Wie riskant das ist, beleuchten mehrere Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen. Mit Hilfe eines kostenfreien KI-Tools wurde testweise der genetische Bauplan für eine hochgiftige Maispflanze entwickelt, obwohl alle NGT-Regeln eingehalten wurden.
“Dieser kleine Praxistest mit ChatGPT führt die von Anfang an fahrlässige und wissenschaftlich unhaltbare Vorstellung der EU-Kommission ad absurdum, die Anzahl statt Qualität gentechnischer Veränderungen zur Grundlage ihrer Risikobewertung zu machen”, sagt Benny Haerlin, Koordinator von “Save Our Seeds” (SOS).
Die Künstliche Intelligenz (KI) mache die neuen Kriterien “schon beim ersten Anlauf lächerlich.” Laut einem Vorschlag der EU-Kommission sollen nämlich künftig Pflanzen aus Neuer Gentechnik, die “mit weniger als 20 genetischen Veränderungen und ohne genetisches Fremdmaterial erzeugt” sind, ohne Prüfung der Umweltrisiken und ohne Lebensmittelkennzeichnung auf den Markt kommen.
Was die Politik dabei ignoriert: Es können schnell und gezielt gefährliche NGT-Pflanzen entwickelt werden, obwohl sie die Regeln einhalten. Es existiere zudem “keine belastbare wissenschaftliche Begründung”, dass NGT-Pflanzen unterhalb des “magischen Schwellenwerts” von 20 genetischen Veränderungen sicherer für den Verzehr seien als andere gentechnisch veränderte Pflanzen.
Dass es mit KI relativ einfach und schnell geht, eine “erlaubte” hochgefährliche Giftpflanze zu designen, zeigte ein Proof-of-Concept-Experiment. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Kriterien dienten dabei als Bauanleitung.
Ziel war es, eine insektizide Maispflanze zu entwickeln, die die EU-Regeln einhält. In weniger als einer Woche war mit ChatGPT der Bauplan für eine NGT-1-Maispflanze erstellt, die dauerhaft erhöhte Mengen eines Eiweißes produziert, das für bestimmte Schmetterlinge der Ordnung der Lepidoptera jedoch potentiell giftig ist, indem es deren Verdauung stört und sie verhungern. Zu dieser Insektenordnung gehört etwa der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis), der im Maisanbau unerwünscht ist.
Das Problem ist aber, dass nicht nur bestimmte Schädlingsarten durch insektizide Pflanzen dezimiert werden, sondern dass auch ernsthafte Risiken für Nicht-Ziel-Organismen, die Nahrungsnetze, die Funktionen der Ökosysteme und die biologische Vielfalt bestehen. “Nach den aktuellen EU-Gesetzesvorschlägen könnten solche Pflanzen künftig als NGT-1-Pflanzen ohne vorherige Umweltverträglichkeitsprüfung freigesetzt und vermarktet werden”, warnt der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund.
Weltweit arbeiten Labore an der Verbindung von KI und Gentechnik. Die ohnehin bereits dynamische technologische Entwicklung wird sich noch weiter beschleunigen. Sie bietet nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken. Die Idee zu dem KI-Experiment mit dem bedrohlichen Ergebnis kam von der Aurelia Stiftung. Der Verein Testbiotech setzte sie in ein plausibles Designbeispiel um und SOS brachte Grundlagenkenntnisse mit ein. Quelle: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund/Janine Fritsch/Foto: Aurelia
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