Rindertalg und Enzyme aus der Galle: Saubere Wäsche ohne Schlachtabfälle

Welche tierischen Stoffe in Weichspülern und Waschmitteln vorkommen

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und bewusster Konsum auf Ibiza nicht nur Schlagwörter, sondern Lebensstil sind, lohnt ein Blick ins Waschregal.

In Weichspülern und Waschmitteln können nämlich tierische Stoffe enthalten sein, die oft nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Hauptsächlich werden kationische Tenside, die aus tierischen Fetten (Talg, Schmalz) gewonnen werden, verwendet. Diese legen sich als Schmierfilm auf die Textilfasern und machen sie weich. Auch in Gallseife können tierische Stoffe, wie Enzyme aus der Rindergalle, enthalten sein.

Nicht alle Stoffe sind sofort auf den ersten Blick erkennbar. Hier eine Übersicht über die gängigsten tierischen Inhaltsstoffe:

Weichspüler

Kationische Tenside aus tierischen Fetten: Der Hauptbestandteil vieler Weichspüler sind kationische Tenside, die dafür sorgen, dass die Wäsche weich wird. Diese werden häufig aus tierischen Fetten gewonnen, insbesondere aus Talg (Rinder- oder Schafsfett), einem Nebenprodukt der Schlachtindustrie. Der Talg legt sich um die Textilfasern und macht sie geschmeidig. Beispiele für solche Stoffe sind Dihydrogenated Tallowoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate oder ähnliche chemische Verbindungen, die auf tierischen Fetten basieren.
Duftstoffe mit tierischem Ursprung: Manche Duftstoffe in Weichspülern können tierische Bestandteile wie Moschus (ursprünglich aus Moschushirschen) oder Ambergris (aus Pottwalen) enthalten, obwohl diese heute oft durch synthetische Alternativen ersetzt werden.

Waschmittel

Natriumtalgat (Sodium Tallowate): In einigen Waschmitteln, besonders in traditionellen Seifen oder günstigen Formulierungen, wird Natriumtalgat verwendet. Das ist verseiftes Rinderfett (Talg), das als preiswerte Basis für Tenside dient. Es wird aus Schlachtabfällen gewonnen und war früher in Seifenherstellung weit verbreitet.
Enzyme aus tierischen Quellen: Einige Waschmittel enthalten Enzyme wie Lipasen oder Proteasen, die Schmutz und Flecken abbauen. Diese können aus tierischen Organen (z. B. Pankreas von Schweinen) gewonnen werden, auch wenn viele Hersteller inzwischen auf mikrobielle oder pflanzliche Enzyme umgestiegen sind.
Glycerin: Glycerin, das in manchen Waschmitteln als Feuchthaltemittel enthalten ist, kann aus tierischen Fetten stammen, wenn es nicht explizit als pflanzlich deklariert wird.

Verarbeitung

Die tierischen Stoffe in diesen Produkten stammen meist aus Schlachtabfällen, die chemisch verarbeitet werden, bevor sie in Tenside oder andere Wirkstoffe umgewandelt werden. Das bedeutet, dass keine rohen “Schlachtabfälle” direkt in den Weichspüler oder das Waschmittel gelangen, sondern dass gereinigte Fette in mehreren Schritten zu funktionalen Inhaltsstoffen weiterverarbeitet werden. Diese Praxis dient oft der Ressourcennutzung, da die Fette ansonsten entsorgt werden müssten.

Alternativen

Viele Hersteller bieten mittlerweile vegane Alternativen an, bei denen kationische Tenside aus pflanzlichen Ölen (z. B. Rapsöl, Kokosöl oder Palmöl) hergestellt werden. Produkte mit einem “Vegan“-Siegel (z. B. die Vegan-Blume) garantieren, dass keine tierischen Inhaltsstoffe verwendet wurden. Marken wie Ecover oder Marcel’s Green Soap setzen etwa auf pflanzliche Tenside und verzichten oft auch auf umweltbelastendes Palmöl. bia

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