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Ses Feixes war früher die „Speisekammer“ der Inselhauptstadt – Junger Architekt legt Pläne vor für Reaktivierung der Gärten und Bauernmarkt vor

Junger Architekt legt Pläne vor für Reaktivierung der Gärten und Bauernmarkt vor

Talamanca – Auf das Feuchtgebiet Ses Feixes, das sich von Talamanca bis zum Hafen von Ibiza-Stadt erstreckt, haben Immobilienspekulateure schon lange ein Auge geworfen.

In früheren Zeiten waren hier die Gärten angelegt, die die Inselhauptstadt mit frischem Obst und Gemüse versorgten. Es ist also nicht nur ökologisch, sondern auch kulturell ein wichtiges Erbe der Insel. 

Immer wieder kommen unterschiedliche Ideen und Pläne, was man mit der weitläufigen Fläche in bester Lage anstellen könnte, auf den Tisch. Meist scheitern die Vorhaben jedoch am Veto von Umweltschutzgruppen und -bestimmungen. Doch nun gibt es einen Vorschlag eines jungen ibizenkischen Architekten, dessen Hauptaugenmerk darauf liegt, das Naturschutzgebiet unter dem Motto der “Rettung von Ses Feixes” zu schützen. 

Über 140 verschiedene Vogelarten sind hier angesiedelt. Die Artenvielfalt und die Vergangenheit als “Speisekammer” der Inselhauptstadt machen das Gebiet eigentlich unantastbar. Doch aufgrund seiner Lage, nur wenige Meter vom Pacha und den teuersten Wohngebieten der Insel entfernt, stand es jahrelang im Mittelpunkt städtebaulicher Auseinandersetzungen. Die Felder litten unter mangelnder Pflege und Vernachlässigung.

Iván Costa Ramon, der aus San Mateo stammt, sieht eine Möglichkeit, diesen “wertvollen Raum wiederherzustellen und in die Stadt zu integrieren”. Wie das aussehen könnte, definierte er in seiner Abschlussarbeit für den Master of Architecture an der Uni Barcelona. Seine Dozenten ermutigten den jungen Architekten, der beim Architekturbüro Llongueras Clotet Arquitectes in Barcelona arbeitet, das Projekt an die Inselregierung und zuständigen Stadträte zu senden, damit diese es prüfen können.

Sein Plan sieht die Schaffung eines Bauernmarkts und eines Kulturzentrums vor, die die “Abtrennung dieses Naturraums von der Stadt beenden” würden. Dabei hat er sich selbst eine rote Linie gesetzt: Auf den geschützten Flächen dürfe nicht gebaut werden. Seine Idee ist es, Landwirte und Händler in das Projekt mit einzubeziehen. Sein Ziel steht fest: die Obstgärten und Kanäle von Ses Feixes durch eine “ökologische Infrastruktur“ und damit die natürliche Vegetation, Gärten und landwirtschaftliche Flächen zu reaktivieren. 

Einst war die landwirtschaftliche Produktion in dem Gebiet, das bis zu 600.000 Quadratmeter einnahm und in 146 Parzellen aufgeteilt war, die größte auf der Insel. Doch um die durch den Tourismus entstandene Nachfrage nach Apartments zu decken, begann man, jeden freien Quadratmeter für Neubauten zu nutzen, was letztendlich das ökologische Gleichgewicht von Ses Feixes veränderte. Costa betont, er wolle mit seinem Projekt nicht gegen den Tourismus schießen: “Der Erhalt der Umwelt und Landschaft wird sowohl bei der lokalen Bevölkerung als auch den Touristen zu einer positiveren Wahrnehmung führen.“

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Text: Friederike Diestel / Fotos: IPF
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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