Von Udo Lindenberg bis Nina Hagen: Die “Wall of Fame” von Ibiza – Eine versteckte Besonderheit auf dem Gipfel der Burgfestung Dalt Vila

Ibiza-Stadt – Dalt Vila, die ummauerte Burgfestung der Inselhauptstadt, bietet labyrinthische, enge Gassen und idyllische Plätze. Hier stolpert man in der Carrer de la Conquista über eine unscheinbare Hauswand mit Tafeln, in die Hand- oder Fußabdrücke eingeprägt sind, und welche von Touristen oft übersehen wird.  

Die Mauer gehört zu einem besonderen Hotel auf Ibiza, dem ehemaligen „El Palacio“. Es hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jedem Zimmer eine einzigartige Atmosphäre zu verleihen, indem es sie den großen Legenden Hollywoods widmete. Jedes Zimmer erzählte die Geschichte einer ikonischen Filmfigur und war mit sorgfältig ausgewählten Erinnerungsstücken dekoriert – von glamourösen Fotografien von Marilyn Monroe bis hin zu Requisiten, die an die Filme von Humphrey Bogart erinnern. Die durchdachte Gestaltung verlieh dem Hotel eine unverwechselbare Aura und liess die Gäste in die goldene Ära des Kinos eintauchen.

Besonders beeindruckend bis heute ist die Hauswand, die „Wall of Fame“, die an den berühmten „Walk of Fame“ in Hollywood erinnert. An der Fassade wurden die Hand- und Fußabdrücke von international bekannten Persönlichkeiten verewigt, was sie zu einem Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt macht. Hier finden sich Abdrücke von Stars wie der deutschen Sängerin Nina Hagen, dem Rockmusiker Udo Lindenberg und dem beliebten Schauspieler Fritz Wepper.

Eine außergewöhnliche Besonderheit dieser Sammlung ist der Abdruck des Schweizer Fußballspielers Fritz Künzli, der seine Füße hier hinterlassen hat – eine seltene Ehre. Die einzigartige Mischung aus Stars aus der Musik-, Film- und Sportwelt verleiht der „Wall of Fame“ ihren besonderen Reiz.

Auch die spanische Schauspielerin Penelope Cruz, die zu den herausragendsten Talenten ihrer Generation zählt, hat sich auf einer Tafel verewigt. Ihre Anwesenheit und die der anderen Stars unterstreicht die Bedeutung von „El Palacio“ als kulturellen Treffpunkt der Insel, der eine Brücke zwischen der Magie Hollywoods und dem mediterranen Charme der Insel schlägt. Leider wissen kaum ein Tourist und auch nur wenige Einheimische über diese Besonderheit Bescheid. 

Der Ursprung dieser auffälligen Konzentration von Promis lässt sich möglicherweise auf eine lokale Initiative zurückführen, die in den 1990er-Jahren besondere Bedeutung erlangte. Dieser Trend wurde durch eine beliebte deutsche Fernsehsendung weiter verstärkt, die auf dem Sender SAT1 lief und von der bekannten Moderatorin Margarethe Schreinemakers präsentiert wurde. Ihre Talkshow „Schreinemakers Live“, die von 1992 bis 1996 ausgestrahlt wurde, zog Woche für Woche ein Millionenpublikum an und erlangte so einen besonderen Stellenwert in der deutschen Fernsehlandschaft.

Eine der bemerkenswerten Aktivitäten der Show bestand darin, dass Schreinemakers gemeinsam mit prominenten Gästen, von denen viele eine enge Verbindung zu den Balearen hatten, auf Ibiza auftrat. Durch diese Auftritte auf der Insel hinterließen die Prominenten nicht nur unvergessliche Eindrücke bei den Zuschauern, sondern prägten auch nachhaltig das soziokulturelle Leben auf Ibiza. 

Die Verbindung zwischen der Talkshow und Ibiza trug möglicherweise dazu bei, die Insel in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und sie zu einem beliebten Anziehungspunkt für Prominente zu machen. Die unsterblichen Spuren, die sie dort hinterließen, verstärkten den Ruf Ibizas als Ort der Begegnung für die Reichen und Berühmten und trugen zur langfristigen Popularität der Insel bei. ind

Zeichen der Zeit
Manche Tafeln sind so stark ausgewaschen, dass die Namen kaum noch zu erkennen sind, doch ihr Geist liegt immer noch in der Luft. Weitere deutsche Promis, die sich auf der “Wall of Fame” verewigten, sind Lilo Wanders, Uschi Glas, Mario Adorf, Sandra Schwarzhaupt, Günter Strack, Dr. Hans-Wilhelm Müller Wohlfahrt, Jean Pütz, Lukas Leuenberger, Kay Wörsching, Dagmar Wöhrl, Jürgen Heinrich, Gudrun Landgrebe, Margarethe Schreinemakers und Bärbel Schäfer.