Keine Lizenz? Rathaus macht das “Underground” nach 23 Jahren dicht – Polizei versiegelt Club ohne Ankündigung – Geldstrafe von 60.000 Euro steht im Raum 

Polizei versiegt Club ohne Ankündigung – Geldstrafe von 60.000 Euro steht im Raum 

San Rafael – Die Saison fällt schlechter aus als erwartet und der Konkurrenzkampf um jeden Gast ist entbrannt. Besonders die Diskotheken fahren schwere Geschütze auf, um die Mitbewerber auszustechen. 

Der Finca-Club “Underground” am San Rafael-Kreisel wurde am 6. August, nur einen Monat nach seinem Jubiläum zum 23-jährigen Bestehen, auf behördliche Anordnung des Rathauses von San Antonio von der Polizei versiegelt. Der urige Club ist eine beliebte Alternative für Clubber, die an der Tür der nur wenige Meter entfernten Megadisko Amnesia feststellen, dass sie sich den Eintritt nicht leisten können. Das “Underground” besticht mit günstigem Eintritt und Getränkepreisen, namhaften DJs und echtem Ibiza-Finca-Ambiente. Im Sommer an drei Abenden in der Woche (donnerstags, freitags und samstags) geöffnet, hält sich das “Underground” unter dem Radar, und obwohl der Club weder Flyer noch Poster als Werbung nutzt, ist der Dancefloor meist voll. Den Betreibern Nick, Jesus und Juanito war es nie ein Anliegen, sich mit den Megadiskos zu messen.

Begründet wurde die Schließung mit der fehlenden Lizenz. Das Lokal, das als Diskothek fungierte, verfüge nur über eine Restaurantlizenz, hieß es in einer Mitteilung. Der Restaurantbetrieb sei jedoch nie ausgeführt worden, “da die Küche außer Betrieb” sei. 

Der Gemeinderat hat ein Sanktionsverfahren eingeleitet wegen des “schwerwiegenden Verstoßes” gegen die Gaststättenverordnung, das Nutzen einer “akustischen Ausrüstung mit mehr als 80 Dezibel” und “Gefährdung der Umwelt“. Außerdem steht einen Geldstrafe von 60.000 Euro im Raum. 

Als Reaktion auf die Schließung veröffentlichte das “Underground” eine Reihe von Updates auf Instagram, in denen es seine Unsicherheit darüber zum Ausdruck brachte, ob und wann sie wieder öffnen können. Instagram, Facebook und die Webseite sind mittlerweile ganz offline. Nicht zu Unrecht fragen sich viele Fans, warum das Ayuntamiento die Schließung erst nach 23 Jahren anordnete, und zwar ohne vorherige Ankündigung, von einem Tag auf den anderen, ohne den Betreibern die Möglichkeit zu geben, zu reagieren.