Führerschein in Spanien: Wer krank ist, wird aus dem Verkehr gezogen – Depression und Diabetes “unvereinbar” mit dem Führen von Kraftfahrzeugen?

Depression und Diabetes “unvereinbar” mit dem Führen von Kraftfahrzeugen?

Spanien will Fahrzeughalter mit bestimmten Krankheiten aus dem Verkehr ziehen. 

Das spanische Verkehrsamt (Delegacion General de Trafico) plant ab 2025 eine neue Regelung, die bestimmte Krankheiten als “unvereinbar mit dem Führen von Kraftfahrzeugen” einstuft. 

Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, soll sichergestellt werden, “dass nur Personen mit einer ausreichenden gesundheitlichen Eignung ein Fahrzeug führen dürfen”, wie der Nachrichten-Blog Rabbit Research berichtet.

Zu den Krankheiten, die auf der Liste stehen, gehören unter anderem: Demenz, Alzheimer, Depression, Schizophrenie, obstruktives Schlafapnoe-Syndrom, Diabetes, transitorischer ischämischer Unfall, Angststörung, Persönlichkeitsstörung, Bewusstseinskrise oder -verlust, essentieller Tremor, Aufmerksamkeitsdefizit bzw. Hyperaktivitätsstörung, Nierentransplantation, Nephropathie mit Dialyse, amyotrophe Lateralsklerose, Muskeldystrophie, Osteoporose, Parkinson-Krankheit, Epilepsie, rheumatoide Arthritis, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, intellektuelle Entwicklungsstörung, Alkohol- und Drogenabhängigkeit sowie Krankheiten, die die Einnahme von Anxiolytika (Beruhigungsmitteln) erforderlich machen.

Es werden jedoch nicht alle pauschal über einen Kamm geschert, sondern jeder Fall soll individuell geprüft werden. Betroffene müssen mit einem ärztlichen Attest nachweisen, dass ihre Erkrankung ihre Fahreignung nicht beeinträchtigt. Ein Diabetiker mit Depressionen und Osteoporose müsste demnach gleich drei mal belegen, dass er trotzdem in der Lage ist, ein Auto zu fahren. 

Die neue Regelung betrifft sowohl die Ersterteilung als auch die Verlängerung von Führerscheinen. Es wird erwartet, dass sie vor allem ältere Menschen und Personen mit chronischen Krankheiten treffen wird.