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Ibizas Stromwerk rüstet von Schweröl auf Gas um – Schwefeldioxidemissionen um 88% reduziert – Diesel bleibt als Notbrennstoff erhalten

Schwefeldioxidemissionen um 88% reduziert – Diesel bleibt als Notbrennstoff erhalten

Der Anblick des ENDESA-Stromwerks hebt sich im starken Kontrast zur UNESCO-geschützten Bergfestung im Hintergrund ab. Wegzaubern lässt sich das Ungetüm am Stadtrand nicht, aber zumindest mit dem braunen Qualm aus den Schornsteinen soll nun endgültig Schluss sein. 

Ibizas Kraftwerk hört auf, Schweröl für die Stromerzeugung zu verbrauchen. Die beiden Motoren, die diese verwendeten, wurden auf Diesel umgerüstet, wodurch die Schwefeldioxidemissionen praktisch eliminiert werden.

Auf der anderen Seite wird Erdgas als Hauptbrennstoff konsolidiert, das künftig 96% der Produktion ausmacht. Gleichzeitig wurden die beiden 14,5-MW-Burmeister & Wain-Motoren (BW8 und BW9) auf die Verwendung von Diesel umgestellt. Diesel wird als Notbrennstoff erhalten bleiben, doch seine jährliche Verwendung ist auf 1.500 Stunden begrenzt.

Das Kraftwerk hätte eigentlich schon 2019 umgerüstet werden sollen. Dies war einer der Punkte, die von der Umweltkommission der Balearenregierung festgelegt wurden, um EU-Vorschriften zur Schadstoffreduzierung einzuhalten.

Der Auflage wurde nicht nachgekommen und vier Jahre vergingen, bis dem Werk nun im September der Ölhahn zugedreht wurde. Bei einem symbolischen Akt schlossen Vertreter der Behörde, des Consells und des Rathauses von Ibiza-Stadt das Ventil, über das das Öl vom Hafen zur Anlage gelangte. 

Unter den Gästen befanden sich der balearische Minister für Energiewende, Juan Pedro Yllanes, der Präsident der Inselregierung, Vicent Marí, der Bürgermeister von Ibiza-Stadt, Rafael Ruiz, und der Geschäftsführer von Endesa auf den Balearen, Martí Ribas. 

Laut ihnen reduzieren sich durch den Wechsel die Emissionen von Schwefeldioxid (SO2), eine hochgradig umwelt- und gesundheitsschädliche Verbindung, in die Atmosphäre um 88%. Die Anlage befindet sich direkt am Ballungszentrum von Ibiza-Stadt und ist umgeben von Schulen, Sportplätzen und dem Krankenhaus. 

Durch den Wechsel auf Erdgas “spart das Werk jährlich etwa 13.000 Tonnen fossilen Brennstoff” ein, wie der Geschäftsführer von Endesa erklärte. Dies sei ein weiterer Schritt in Richtung des “Null-Emissions-Ziels”, das das Unternehmen bis zum Jahr 2040 vollständig erreichen möchte.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: Friederike Diestel
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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