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Cochenille-Plage: Läuse saugen den Saft aus den Blättern – Ibizas jahrhundertealte Kakteengärten faulen ab 

Ibizas jahrhundertealte Kakteengärten faulen ab 

Kakteen sind im Allgemeinen sehr resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. Doch in weiten Teilen Ibizas macht sich auf den Opuntien seit einiger Zeit die Cochenille-Schildlaus breit. 

Die so genannte Cochenille-Plage hat die ibizenkischen “figueres de pic” befallen. Immer häufiger sieht man verkümmerte, ausgetrocknete Blätter an den Dactylopius coccus. Die Landwirtschaftsabteilung des Consells rät Besitzern, die betroffenen Teile mit einer warmen Seifenlösung zu waschen – oder sie bei zu großer Infektion abzuschneiden und die Reste in der Erde zu vergraben oder zu verbrennen. 

Der Schädling in Form weißer Krümelchen macht dem Feigenkaktus sehr zu schaffen. Die Schildlaus gilt als invasiv und war vorher auf Ibiza nicht verbreitet. Es handelt sich um eine Art, die ursprünglich in Zentral- und Südamerika an den Opuntien vorkommt. Ibizas Umweltamt warnt seit etwa zwei Jahren vor ihrer Ausbreitung. 

Die Insekten saugen den Saft aus den Blättern, was zum Absterben der gesamten Pflanzen führt. 

Die Pest ist noch relativ neu auf Ibiza, nachdem Almería und andere Gegenden Spaniens bereits in den Jahren 2016 und 2017 ernsthaft betroffen waren. Aus den weiblichen Läusen wird übrigens der Farbstoff Karmin gewonnen, dessen Hauptbestandteil die Karminsäure ist. Wenn man die winzigen Insekten zwischen den Fingern verreibt, zeigt sich die charakteristische Farbe des roten Farbstoffs. 

Das Consell empfiehlt, ein Auge auf die Kakteen zu haben, um sofort reagieren zu können. Dazu braucht es eine Sprühflasche mit warmem Wasser und Seife: Die Stelle so lange besprühen, bis sich die weiße Schicht löst und herunter rutscht. Abgestorbene Teile der Pflanze sollte man unbedingt entfernen, vergraben oder verbrennen. red

Tipps von den Machern des Ibiza-Gins
Biologisches Pestizid gibt es in den Cooperativas
Wer sich auf Ibiza wohl am meisten mit der Cochenille-Plage beschäftigt hat, sind die Macher von LAW, dem Ibiza-Gin. Immerhin sind die Kaktusfeigen einer der wesentlichen Bestandteile dieser Spirituose.
Sie empfehlen zur Behandlung ein spezielles Mittel, das es in den Cooperativas zu kaufen gibt. Verdünnte Lejia, die mitunter empfohlen werde, sei “nutzlos”. Die Behandlung besteht aus zwei Komponenten und ist für wenig Geld erhältlich (siehe Foto). “Man muss in bestimmten Abständen immer wieder sprühen, vor allem wenn der Befall schon stark ist, aber es rettet die Pflanzen, und es ist sogar bio, also auch gut für diejenigen, die die Früchte essen wollen”, erklärt Luna von Eisenhart-Rothe in einem Social Media-Beitrag 
“Wir ernten seit einigen Jahren Kaktusfeigen. Jetzt machen wir uns natürlich große Sorgen. Wir haben den Inselrat um Unterstützung gebeten, können aber leider nichts erwarten, da Kaktusfeigen als invasive Art gelten und daher offenbar kein Recht auf Schutz haben.”
Einige Bestände konnten mit der Behandlung gerettet werden, “aber auf Dauer reicht das nicht aus”. Daher hat Luna einen Aufruf gestartet, “damit möglichst viele Menschen dazu beitragen, den Bestand dieser kostbaren Frucht zu sichern”, denn es sei wichtig, “die Insel und das, was an ihr schön und authentisch ist, zu schützen.” red

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Text: red / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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