“Wir sind nicht in der Lage, alle Menschen zu betreuen” – Inselregierung kritisiert die unkontrollierte irreguläre Einwanderung 

Inselregierung kritisiert die unkontrollierte irreguläre Einwanderung 

Die Balearenregierung und die Kommunen bitten den Staat um Hilfe bei der Betreuung minderjähriger Migranten. 

Die Welle illegal Einreisender hat in den letzten Wochen wieder zugenommen. Vor allem die winzige Insel Formentera ist betroffen, deren Kapazitäten nicht ausgelegt sind, dem Heer an Hilfesuchenden gerecht zu werden. 

Das Govern Balear und die vier Inselräte haben nun eine gemeinsame Front ins Leben gerufen, um die ihrer Ansicht nach Untätigkeit der spanischen Regierung bei der Bereitstellung von Ressourcen und Infrastruktur für die Verwaltung der Einwanderer auf den Inseln anzuprangern. Dabei liegt der Schwerpunkt auf unbegleiteten Minderjährigen, MENAs genannt (“Menores Extranjeros No Acompañados”). 

Die Inselregierung kritisiert, dass es keine geregelte staatliche Einwanderungspolitik als solche gebe und die Kommunen mit den Problemen allein gelassen werden, und fordert spezifische Hilfen: “Obwohl die Befugnisse zum Schutz von Minderjährigen bei uns Inselräten liegen, liegt die Einwanderungspolitik in Madrid.“ 

Im Consell von Ibiza wird die Untätigkeit der Zentralregierung in Madrid angesichts der unkontrollierten irregulären Einwanderung schon lange kritisiert. Schließlich wolle man gerade den MENAS eine “angemessene und würdevolle Betreuung gewährleisten”, so der Präsident von Formentera, Llorenç Córdoba. 

Formentera bittet die Zentralregierung dringend um Hilfe bei der Bewältigung der Ankunft von Booten. Allein an den ersten vier Augusttagen kamen 264 Menschen in über einem Dutzend Booten an: “Die Situation, die wir mit der Ankunft von Booten erleben, ist sehr ernst“, so Cordoba. Das Problem ist, dass sie auf den übrigen Inseln nicht viel besser ist, und auch dort die zugelassenen Zentren überlastet sind: “Wir sind schlichtweg nicht in der Lage, alle Menschen zu betreuen, die hier ankommen.”