Pfleger berichten über unfassbare Zustände im Altersheim – Kaputte Aufzüge, undichte Fenster und kein warmes Wasser

Kaputte Aufzüge, undichte Fenster und kein warmes Wasser

San Antonio – Arbeiter berichten von unfassbaren Zuständen in der Sa Serra-Seniorenresidenz in San Antonio. Unter anderem gäbe es “schon lange Zeit“ kein warmes Wasser. Die Balearenregierung kennt das Problem und kündigte eine Investition von 250.000 Euro zur Lösung an. 

Das Personal des Pflegeheims schließt sich mit ihrer öffentlichen Beschwerde den Fachkräften anderer Einrichtungen über die Mängel und schlechten Bedingungen an, unter denen sie ihre Arbeit verrichten müssen. In Sa Serra sei die Situation besonders besorgniserregend, da dort “schwer erträgliche Arbeitsüberlastungen” zu ertragen seien.

Sie sind verzweifelt, “weil immer mehr von uns verlangt wird, wir aber immer schlechter bezahlt werden und nur über schlechtere Ressourcen verfügen.“

Die Pfleger bestätigen, dass von etwa 40 Arbeitstagen nur an vier Nächten Krankenschwestern im Dienst waren. Während der Nachtschichten sind auch keine Ärzte da.

Dies bedeutet, dass einfache Pfleger Tätigkeiten wie die Überwachung des Blutzuckerspiegels übernehmen müssen.

Das Schlimmste sei, so heißt es, dass Pfleger ohne entsprechende Qualifikationen in brenzligen Situationen Entscheidungen treffen müssen. “Man legt uns das Leben vieler Menschen in die Hände, ohne dass wir dafür ausgebildet oder vorbereitet sind.” Stirbt ein Bewohner, sind sie es, die sich um die gesamte Abwicklung kümmern müssen.

Eines der schwerwiegendsten Probleme seien Medikationsfehler, aber auch die Sauberkeit im Heim: “Wenn wir einen Bewohner waschen, beten wir, dass er an diesem Tag heißes Wasser in seinem Zimmer hat.”

Angeblich liegt das Problem an den Heizkesseln, was der Verwaltungsbehörde zwar schon lange bekannt ist, aber welche nichts unternommen hat. 

Die Pfleger berichten, dass einige Bewohner vergangenen Sommer einen Hitzeschlag erlitten, und dass das Personal wegen fehlender Klimaanlagen eigene Ventilatoren ins Zentrum mitbrachte. 

Was im Winter die Heizung betrifft, bitten “die kommunikationsfähigen Heimbewohner” darum, diese gar nicht erst einzuschalten, “weil sie so einen Krach macht”. 

Probleme gibt es auch bei interner Kommunikation, etwa funktionieren die Emails oft nicht. “Intern verständigen wir uns über Walky Talkies, die aber auch oft nicht funktionieren. 

Die Liste scheint nicht enden zu wollen: Die Fenster schließen nicht richtig und die vier Aufzüge, die in einem Pflegeheim mehr als nötig sind, sind ständig kaputt. Schon zwei Mal mussten Feuerwehrleute anrücken, um eingeschlossene Senioren zu befreien.