Allein an einem Tag kamen 75 Männer ohne Pass an – Formentera liegt strategisch ideal zwischen Afrika und Europa

Formentera liegt strategisch ideal zwischen Afrika und Europa

Kein Pass, keine Papiere – wer sind die Männer, die in kleinen Booten an den Küsten von Ibiza und Formentera anlanden, dort von Bord springen und sich sofort verdünnisieren, sofern sie nicht von der Polizei aufgegriffen werden? 

Der Zustrom illegaler Migranten, die über die Balearen in die Europäische Union (EU) gelangen, weil sie dort auf Sozialleistungen und ein sorgenfreies Leben hoffen, ist ungebrochen. Bei ruhiger See kommen sie im Wochentakt auf Ibiza und Formentera an. Viele bleiben unentdeckt. 

Im März filmten Strandbesucher im Morgengrauen ein mit 14 dunkelhäutigen Männern vollbesetztes Bootchen, das an der Playa Es Caló auf Formentera ankam. Das Nachrichtenportal Nou Diari berichtete von insgesamt 35 Männern aus Nordafrika, die an diesem Tag hier aufschlugen. 

Formentera liegt strategisch ideal zwischen Afrika und Europa und ist für Glücksritter von der anderen Seite des Mittelmeers ein zentrales Einfallstor in die EU. Im Juni erwischte die Guardia Civil 30 Männer, die aus Marokko aufgebrochen waren: “Alle waren bei bester Gesundheit”, berichtete der Periodico de Ibiza. Die Migranten bezahlen den Schleppern tausende von Euros für die Überfahrt. Mit Hilfe des Roten Kreuzes gelangen sie von der Insel und machen sich auf den Weg in die Länder, wo es Geld, kostenlose Unterbringung und andere Annehmlichkeiten gibt. 

Der Strand von Es Caló auf Formentera ist aufgrund des seichten Wassers perfekt zum Anlanden. Doch auch die Playa Migjorn wird gerne angesteuert. Im Juli kamen hier in den 18 Stunden zwischen 3.20 Uhr früh und 21 Uhr insgesamt 75 Migranten an, die die Policia Local und Guardia Civil an diesem Tag entsprechend auf Trab hielten. Es handelte sich um sportliche junge Männer, zum Teil gekleidet in Armani-Shirts und Gucci-Kappen.