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Archäologische Fundstücke rekonstruieren die Lebensweise der Mauren auf Ibiza

Museumsstätte “Madina Yabisa” stellt Überreste der Stadtmauer, Salz und Safran aus

Dicke Steinwände, Fenster nicht größer als Schießscharten, wenn auch mit einem erhabenen Blick über die Inselhauptstadt und ihren Hafen – das Museum “Madina Yabisa” am Eingang der Kathedrale von Dalt Vila wirkt neben dem ikonischen Bildnis der Kirche zunächst unscheinbar.

Dabei spiegelt die Fassade des Gebäudes einen fundamentalen Teil der Vergangenheit Ibiza-Stadts wider. Das Bauwerk entstammt Resten der maurischen Stadtmauer, die vor rund tausend Jahren während der muslimischen Epoche Ibizas errichtet wurde. Das sogenannte “Kurienhaus” diente im Mittelalter als Sitz der Justizverwaltung. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden seine Räume als Lager der Gerichtsdokumente genutzt.
Nach aufwändiger Restaurierung beherbergt es heute eines der interessantesten Museen der Insel. “Madina Yabisa” erzählt die Geschichte Ibiza-Stadts während der maurischen Herrschaftszeit, die vom 8. bis ins frühe 13. Jahrhundert reichte. Der Name des Kulturzentrums setzt sich aus dem arabischen Wort “Madina” (deutsch: Stadt) und dem maurischen Namen der Insel, “Yabisa”, zusammen.

Anhand von archäologischen Ausgrabungen rekonstruiert das Museum den Aufbau und die geschichtliche Entwicklung der Inselhauptstadt während einer der einflussreichsten Epochen ihrer Geschichte.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Bau der Stadtmauer. “Dalt Vila ist aus einer Überlagerung von Städten hervorgegangen. Die erste Struktur stammte von den Puniern, die folgenden Bauten von den Römern und Byzantinern”, erklärt das Museum auf den Informationstafeln. 

In der maurischen Zeit entwickelte sich die Stadt zu einer bevölkerungsreichen Hafenanlage, die von umgebenden Festungsmauern geschützt wurde. Sie dienten im 11., 12. und 13. Jahrhundert als Wachposten und verfügten über eine enorme Verteidigungsfähigkeit. Der heutige Umriss von Dalt Vila verweist noch immer auf diese entscheidende Zeit und verleiht der Altstadt einen enormen historischen Wert. Die UNESCO erklärte sie 1999 zum Weltkulturerbe.
In den Räumlichkeiten des Museums sind Überreste der originalen Stadtmauer zu sehen, wie sie von den Mauren im Mittelalter erbaut wurde. Ausgegraben wurde sie vor rund zehn Jahren im Rahmen einer Forschungsarbeit von Antoni Costa Ramón, erfahren die Besucher beim Museums-Rundgang.
Auch die Lebensweise und Geschichte der Bewohner werden in “Madina Yabisa” behandelt. Archäologische Fragmente wie Keramik-, Metall- und Glasgegenstände liefern “wichtige Zeugnisse für die städtischen Entwicklungsphasen”. Ausgestellt sind auch Güter, die früher von Ibiza exportiert wurden, wie etwa Nelken, Purpur, Safran und Salz.Diverse Münzen, die auf den lebhaften Handel hinweisen, der auf Ibiza zwischen verschiedensten Kulturen stattfand, sind ebenfalls unter den Fundstücken.
Das Museum hat der “Casa de la Curia“ neues Leben geschenkt und lässt die Besucher in eine der wichtigsten Herrschaftszeiten der Insel eintauchen, die durch ein audiovisuelles Spektrum aus Licht, Bildern, Filmen, Fragmenten und Geschichten dargestellt wird.

Das Museum befindet sich in der Calle Major 2 in Ibiza-Stadt und beherbergt auch das Touristeninformationsbüro.
Öffnungszeiten
Das ganze Jahr: Samstag und Sonntag (10-14 Uhr)
1. April bis 30. September: Dienstag bis Freitag (10-14 Uhr und 17-20 Uhr)
Juli und August: Dienstag bis Freitag (10-14 Uhr und 18-21 Uhr)
1. Oktober bis 31. März: Dienstag bis Freitag (10-16.30 Uhr)
Montags und Feiertags geschlossen
Tel.: 971 392 390
E-Mail: madinayabisa@eivissa.es

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Text: ste / Fotos: ste
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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