Barrieren verstoßen gegen die spanische Verfassung – Wohnmobile: Behörden blockieren Zufahrten auf Parkplätze

Wohnmobile: Behörden blockieren Zufahrten auf Parkplätze

Talamanca – Fast alle Einfahrten öffentlicher Parkplätze auf Ibiza sind mittlerweile mit einer zusätzlichen Eisenstange versehen, die dafür sorgen soll, dass Fahrzeuge ab einer bestimmten Höhe nicht mehr reinfahren können.

Dies ist in allen fünf Municipios der Insel nahezu gleichzeitig geschehen und soll verhindern, dass die Menschen, die gezwungen sind, in Wohn- und Lieferwagen zu wohnen, weil sie keinen bezahlbaren Wohnraum auf der Luxusinsel finden, dort parken können. Zwei große Caravan-Camps, die auf wilden Parkplätzen entstanden waren, wurden von den Behörden kürzlich aufgelöst. So stehen hunderte dieser Fahrzeuge sprichwörtlich auf der Straße.

In erster Meereslinie stehen jetzt etwa vier dutzend Wohnwagen an der Strandstraße der Talamanca-Bucht anstatt auf dem Schotterparkplatz hinter der Mauer. Hier nehmen sie den Tagesgästen zwar Parkplätze weg, aber Alternativen gibt es auch keine, denn der neue weitläufige Parkplatz hinter der Mauer wurde ebenfalls mit einem Balken versehen, damit höhere Fahrzeuge nicht reinfahren können. 

Mit dieser Maßnahme handeln die Behörden aber streng genommen gegen das Gesetz, denn Wohnmobile dürfen in Spanien im öffentlichen Raum überall parken, wo auch normale Autos parken dürfen, mit der Ausnahme, dass keine Geräusche oder Flüssigkeiten nach außen dringen, und dass das Fahrzeug nicht mehr Platz einnimmt als nötig, sprich, keine Campingtische oder Vorzelte aufgebaut werden dürfen. 

“Wir bezahlen für unser Wohnmobil die gleiche oder sogar eine höhere Kfz-Steuer als jedes andere Fahrzeug, daher sollten wir auch überall parken dürfen, wo andere Autos parken”, beschwert sich ein Betroffener. Die Barrieren verstoßen gegen das Grundrecht auf Reisefreiheit bzw. die Freizügigkeit, die fest in der spanischen Verfassung verankert ist. “Der Parkplatz hinter dem Strand von Talamanca ist riesig und es gäbe Platz für alle, trotzdem haben sie diese Barrieren angebracht”, moniert er weiter. 

Die kommunalen Verordnungen brechen damit nicht nur gegen die allgemeinen Verkehrsbestimmungen, vor allem auch gegen die spanische Verfassung, die eine freie Mobilität gewährleistet.