Eine ökologische Farce: Geschredderte Insekten und Vögel – Regierung gibt grünes Licht für zwei Windparks im Balearenmeer
Regierung gibt grünes Licht für zwei Windparks im Balearenmeer
Kaum ist die Gefahr von Erdölplattformen in balearischen Gewässern gebannt, steht das nächste Ungemach ins Haus – diesmal in Form von Windrädern, die vor Menorcas Küste geplant sind.
“Madrid gibt grünes Licht für zwei Offshore-Windparks im Meer vor den Balearen”, berichtet das Mallorca Magazin. Diese sollen fünf beziehungsweise zehn Kilometer vor der Küste errichtet werden.
Die Küsten von Mallorca und Ibiza seien derweil “nicht für die Installation von maritimen Windkraftanlagen” geeignet, denn “lediglich die Gewässer vor der Nordküste Menorcas erfüllten die geforderten Voraussetzungen wie durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 7,5 Metern pro Sekunde”, wie eine Studie herausgearbeitet habe.
Windparks sind Teil des Konzepts der Balearenregierung für eine “grünere Zukunft”. Dabei ist die Herstellung der Windräder als auch ihr Betrieb alles andere als umweltschonend, wie man aus leidiger Erfahrung etwa in Deutschland weiß. Nicht nur handelt es sich um synthetische Verbundmaterialien, die selbst in 20.000 Jahren nicht recycelt werden können, auch metzeln die Räder Insekten und Wildvögel nieder und sorgen für “Klimawandel” in Form von Trockenheit und Dürren.
Die spanische Regierung genehmigte Anfang März insgesamt 5.000 Quadratkilometer zum Staatsterritorium gehörige Meeresfläche für den Bau von Offshore-Windparks. “225 Quadratkilometer entfallen dabei auf die beiden vor der Küste Menorcas vorgesehenen Anlagen”, so MM.
Der auf Ibiza lebende ehemalige Hochschullehrer und Medienwissenschaftler Thomas Kuchenbuch beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Windkraft und sieht diese Technologie durchaus kritisch: “Wir haben die Windkraftentwicklung, bei der auch der Schwiegersohn eines Freundes in Oldenburg als planender Ingenieur tätig war, zunächst sehr wohlwollend begleitet. Jetzt ist sie zu einem Albtraum geworden.”
Zweifel regten sich bereits in der ersten Phase: “Wenn wir über die Alb in Richtung Ulm fuhren und die Riesenräder am Blautopf sahen, fanden wir das natürlich schade für die an sich schöne Landschaft. Als wir dann gezwungenermaßen länger neben einem Rad im Stau stehen mussten, hielten wir den stroboskopischen Schattenwurf des Windrads fast nicht aus.”
Klar war: Dies kann auf Dauer schwere Schäden hervorrufen, etwa Herzrhythmus-Irritationen. “Man muss das selbst erlebt haben, und man weiß Bescheid, wenn man seinen Urlaub in Ostfriesland oder in der Eifel wegen der Windradbelästigung frühzeitig abbrechen musste.“ So sei es mehreren Bekannten ergangen.
Wie der Alltag der Menschen aussieht, die in ihrer direkten Nähe leben, insbesondere, wenn bei älteren Modellen die Lager anfangen zu quietschen, kann man sich kaum vorstellen. Zumal der von Politik und Industrie angepriesene ökologische Nutzen eine Farce ist: “In Norwegen müssen viele ältere Räder elektrisch in Umlauf gehalten werden, um den durch Windstillstand verursachten Korrosionsschäden entgegen zu wirken”, weiß Kuchenbuch.
Mittlerweile hat sich sogar die grüne Gallionsfigur Greta Thunberg gegen Windkraftanlagen in Lappland ausgesprochen, die dort den Rentierherden das Leben schwer machen, und auch gegen die vorzeitige Stilllegung von Atomkraftwerken.
Dies hören die Klimaretter nicht gern, denn sie haben im Klagechor eine feste Position ergattert, werden staatlich gesponsert und dürfen unwidersprochen Äußerungen in die Welt setzen über die “Auswirkungen von fossilen Brennstoffen, die unseren Planeten zum Kochen bringen”, wie es auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum formuliert wurde.
Diesen theatralischen Weltuntergangstönen wird zwar von der Wissenschaft heftig widersprochen (Beweise für schwankende Klimaverhältnisse über die Jahrtausende sind zum Beispiel Tiefeisbohrungen), aber “sie gehören offenbar zum Geschäft und bieten den Subventionsjägern das moralische Alibi”, meint Kuchenbuch lakonisch.
Als Windkraft mehr und mehr in Mode kam und erhebliche Subventionen in Aussicht standen, stürzten sich Investmentfonds und Industrie darauf, wurden aber bald enttäuscht.
Denn die Räder sind weder ökologisch noch ökonomisch rentabel: “Entweder gibt es zu viel Wind für kurze Zeit und der Strom ist nicht speicherbar, oder zu lange Phasen ohne Wind.”
Der Wind bringt keinen Segen, denn wenn er zu stark bläst, kann der erzeugte Strom nicht ohne weiteres ins Netz eingespeist werden, sondern muss z.B. ins Ausland abgegeben werden – wofür man dann auch noch zahlen darf. So schrieb die BILD im Januar 2023: “Wahnsinn! Unser Strom wird ins Ausland verschenkt.“
Die Liste der Umweltbedenken wird immer länger: Insekten- und Vogelsterben, Waldflächenreduktion, das gefährliche SF6-Schmiermittel und die Schwierigkeit der Entsorgung. Doch das härteste Gegenargument ist die geringe Auslastung bzw. die geringe Leistungsfähigkeit der Windkraftanlagen: “Sie erreichen durchschnittlich nicht selten nur 20% der bei Beantragung postulierten Soll-Ergebnisse.”
Zu diesem Schluss kommt eine in der Neue Zürcher Zeitung zusammengefasste Studie unter dem Titel “Windkraft in Deutschland: So schlecht sind Windräder”.
Die Branche ist in einer prekären finanziellen Lage und befindet sich kurz vor dem Zusammenbruch.
Siemens-Gamesa (Spanien) musste Mitarbeiter entlassen und stand schon öfter vor dem Aus. Enercon musste von der EU mit einer dreiviertel Milliarde unterstützt werden, Nordex schloss mehrere Werke und kämpft gegen rote Zahlen.
“Trotzdem werden große Projekte gefordert und Aufträge postuliert oder behauptet, auch wenn sie noch nicht genehmigt sind, um den Aktienwert einigermaßen zu verteidigen”, erklärt Kuchenbuch.
Das Fazit der Skeptiker: Windkraft ist nicht wirtschaftlich, sondern umweltfeindlich und sogar klimaschädlich, denn sie zerstört das kostbarste Gut, unseren Lebensraum.
Deutschland ist schon jetzt nicht mehr zu erkennen: Die Zahl der WKAs kursiert mit rund 30.000 an der europäischen Spitze. Die Schweiz scheint klüger und ist zurückhaltender beim Ausbau, obwohl es auch da Geschäftemacher gibt, aber man scheut sich wohl doch, Windräder auf dem Matterhorn oder dem Mont Blanc zu installieren.
Doch zurück zur Effizienzfrage: Windräder sind keine schwankungsfreie, grundlastfähige Stromquelle. Nicht zu vergessen, dass zusätzlich neben jeder WKA ein konventionelles Kraftwerk zur Verfügung stehen muss, das einspringt und kontinuierliche Stromleistung garantieren kann, um den Zusammenbruch der Stromversorgung zu verhindern. “Außerdem wird für jedes Windrad in unserer Gegend mindestens ein oder mehrere Hektar Wald geopfert, der der CO2-Absorption zugute käme”, ärgert sich der Hochschullehrer.
Fazit des Windkraftgegners: “Diese schädliche, problematische und letztlich unwirtschaftliche Technik der Energiegewinnung führt in eine Sackgasse. Sie täuscht zwar wirtschaftliche Bewegung vor, und es lassen sich dabei offenbar auch einige Taschen ganz gut füllen, basiert aber letztlich auf Subventionen, d.h.auf Zuschusswirtschaft, die vom Steuerzahler getragen wird, der aber nicht das Äquivalent einer grundlastfähigen Stromversorgung dafür bekommt, sondern sie geradezu ruiniert.”
So haben sich in Deutschland mittlerweile mehrere “Gegenwind”-Initiativen gebildet – trotz der einschmeichelnden Reklame auf Postautos und Bussen, auf denen Kühe vor Windrädern friedlich grasen oder neben Palmen stehen wie im Paradies.
Die größte Verlockung sind die erhöhten Pachtangebote für die Grundstücksbesitzer. Oft wird willigen Bodenbesitzern das Tausendfache der gängigen Jahrespacht für einen Hektar gezahlt: “Dementsprechend wird aus den gängigen 80 Euro Pachtzins pro Jahr in unserer Gegend eine Summe von 100.000 Euro.”
Zwischen Versprechen und Wirklichkeit klafft jedoch eine riesige Lücke, wie Berichte über geprellte Verpächter im Schwarzwald belegen, die die Pacht jahrelang wegen vertraglicher Bindung an eine schulden- und auflagenbelastete Betriebsgesellschaft nicht gesehen haben. Als besonderer Nachteil für die Verpächter kommt noch die Auflage hinzu, im Havarie- und Abbruchsfall die Kosten mittragen zu müssen.
Apropos Standort-Auswahl: “Jetzt werden wegen des geringen Windaufkommens in unserer Region über 246 Meter hohe Räder gefordert, also achtmal so hoch wie unser Kirchturm. Die Windräder würde man über Kilometer weit sehen und ihr Infraschall würde sich auch über Kilometer weit verbreiten.
“Speziell auf die Balearen bezogen ist es mir unbegreiflich, dass man auf den vom Tourismus abhängigen Inseln die Installierung dieser landschafts- und umweltzerstörenden Monster vorantreiben will. Es würde nie wieder gut zu machen sein”, warnt Kuchenbuch.
Die Behauptung, dass mit WKAs die Energieautonomie eines Landes oder einer Region erzeugt werden könnte, werten Windkraftgegner als strafbare Falschaussage: “Es würde mich nicht wundern, wenn demnächst eine Strafanzeige gegen solche Falschbehauptungen erfolgt”, so Kuchenbuch. Der bessere Weg wäre jedoch, auf eine offene Diskussionskultur, in der gegensätzliche Meinungen konkurrieren dürfen, zu setzen, allerdings auch ”die Rückkehr zum Maßstab der sachlichen Richtigkeit”.
Infos im Netz
Einzelheiten über Infraschall: www.vernunftkraft.de
Bietet einen Windatlas: www.mensch-natur-bw.de
Weitere Initiativen: “Windkraftgegner im Internet“ und “Bürgerinitiative Gegenwind Rottenburg e.V.“
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