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Punta Arabi-Hotelgelände ist “immer noch besser, als im Wald zu leben” – Securities bewachen die Ferienanlage seit der Räumung rund um die Uhr

Securities bewachen die Ferienanlage seit der Räumung rund um die Uhr 

Es Canar – Keiner darf mehr auf das Gelände, ohne sich bei den Securities auszuweisen. 

Seit der erfolgreichen Räumung der von über 150 Besetzern okkupierten Ferienanlage Punta Arabi ist es in dem Örtchen Es Canar wieder ruhiger geworden. Für Tumult sorgte die groß angelegte Räumung durch die mallorquinische Sicherheitsfirma “Desokupa”, die im Auftrag der Eigentümerin des Geländes, Francisca Sánchez Ordóñez, mit einem gut 80-Mann-starken Trupp angereist war. 

Viele kennen das Punta Arabi von dem hier seit 1973 stattfindenen Hippiemarkt. Unter den Besetzern waren auch etliche, die hier im Sommer einen Stand betreiben. Viele stehen jetzt auf der Straße, weil sie aufgrund der Corona-Bestimmungen der letzten zwei Jahre ihre Einkünfte verloren haben. Die Ferienanlage ist im Winter normalerweise geschlossen. 

Doch mit der Toleranz hatte es Ende November ein Ende. Die Eigentümerin versuchte zunächst selbst erfolglos, gegen die Bewohner der kleinen Hütten vorzugehen, die sich auf dem ganzen Gelände verstreut befinden. Aber es wurden immer mehr Bewohner, darunter Künstler, Migranten, einfache Arbeiter und Handwerker, aber auch Familien mit kleinen Kindern. 

Auch wenn sie sich zunächst gegen die Räumung wehrten, blieb ihnen angesichts der Security-Omnipräsenz nichts anderes übrig, als ihre Sachen zu packen, denn die Kontrolleure ließen einfach niemanden mehr rein. In den meisten Fällen handelte es sich um ruhige, ordentliche Menschen, die ihre “Hotelzimmer” sauber hielten und sogar – wie ein italienischer Maurer, der 2019 seine Arbeitsstelle verlor – selbst Hand anlegten, um es in Schuss zu halten. 

Ihnen war klar, dass es sich lediglich um einen Übergangsschlafplatz handelte, denn die Eröffnung der Anlage im Frühling für den Tourismus und die ihr vorausgehenden Bauarbeiten und Renovierungen ließen sich nicht ignorieren. “Ich habe die ganze Zeit nach einer anderen Gelegenheit gesucht, aber hier ist es immer noch besser, als im Wald zu leben”, erzählt der Maurer. 

Er beklagt, dass sie keine Hilfe von Organisationen wie Cáritas oder dem Roten Kreuz bekommen, und dass die Gemeinde keine Anstalten mache, den notleidenden Menschen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

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Text: inn / Fotos: Friederike Diestel
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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