Beim Landeanflug auf Ibiza abgestürzt – 104 Insassen des Iberia-Flugs 602 verloren 1972 ihr Leben

104 Insassen des Iberia-Flugs 602 verloren 1972 ihr Leben

Am 7. Januar 1972 stürzte der Iberia-Flug 602 beim Landeanflug auf Ibiza (IBZ) ab. Seit dem tragischen Tag, an dem 98 Passagiere und die sechsköpfige Besatzung ihr Leben verloren, ist über ein halbes Jahrhundert vergangen.

Der Inlandsflug vom spanischen Flughafen Valencia Manises (VLC) wurde von einem Flugzeug des Typs Sud Aviation SE 210 Caravelle durchgeführt, das durch den Aufprall auf den Sa Talaia-Berg zerstört wurde. Es hatte nicht die Mindesthöhe für den Anflug eingehalten. Bis heute steht an der Unglücksstelle eine Gedenktafel. Wer genau sucht, findet sogar noch Trümmerstücke am Boden. 

Für die Insassen war es der letzte Flug. Laut alten Zeitungsberichten handelte es sich bei den Passagieren  hauptsächlich um Einheimische aus Ibiza, die nach den Weihnachtsfeiertagen auf die Baleareninsel zurückkehrten. Während die meiste Zeit der Reise vom Festland ereignislos verlief, nahmen die Dinge beim Anflug eine tragische Wendung.

Das Unglück geschah offenbar aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit der Personen im Cockpit. Tatsächlich sollen die Piloten mit dem Fluglotsen eine Diskussion über Fußball gehabt haben, wobei einer sogar darum gebeten haben soll, bei der Ankunft ein Bier bereitzuhalten. So sank die Caravelle tiefer, als sie hätte dürfen.

Der Anflug auf den Flughafen Ibiza hätte bei Beibehaltung der richtigen Höhe sicher über den 462 Meter hohen Berg geführt, jedoch kollidierte das Flugzeug knapp unterhalb seines Gipfels. 

Mit dieser Zahl an Todesopfern war der Unfall der Sud Aviation Caravelle seinerzeit der schlimmste. Der Iberia-Flug 602 ist heute die neuntgrößte Flugzeugkatastrophe in Spanien. 

Zum Zeitpunkt des Absturzes war die Caravelle weniger als neun Jahre alt und seit Juli 1963 in Betrieb. Sie trug den Namen Maestro Victoria nach dem spanischen Barock-Komponisten Tomás Luis de Victoria.