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Der “hypothetische Schaden nach einem Biss” ist bei jedem Körper anders – Zur den Hufeisen- und Leiternattern gesellt sich die Bastardfeldschlange

Zur den Hufeisen- und Leiternattern gesellt sich die Bastardfeldschlange

Cala Tarida – Bislang hieß es immer, die Schlangen auf Ibiza sind – abgesehen von der allergischen Reaktion, die ihr Biss auslösen kann – nicht giftig. 

Nun ist ein Exemplar einer Art gefangen worden, deren Biss doch gewisse gesundheitliche Beschwerden verursachen kann, wenn auch nicht lebensgefährlich.

Faktisch haben alle Schlangen etwas Gift in ihren Fangzähnen. Jedoch meist in so geringer Menge, dass es auf den Mensch keine größeren Auswirkungen hat. Bis vor wenigen Jahren kamen Schlangen auf Ibiza nicht vor. Mit der Einfuhr von Olivenbäumen vom Festland gelangten sie in den Wurzelballen verborgen auf die Insel. Seitdem pflanzen sie sich fröhlich fort, da Ibiza keine natürlichen Fressfeinde bietet. Das Problem, das sie für die heimischen Vögel und Eidechsen darstellen, ist mittlerweile massiv. 

Die Hufeisennattern (Hemorrhois hippocrepis) und Leiternattern (Zamenis scalaris) haben auf Ibiza seit diesem Sommer einen neuen Begleiter: die Bastardnatter (Malpolon monspesulanus). 

Jäger der Sociedad de Cazadores de Sant Josep, die für die Kontrolle von über 200 Fangkisten zur Bekämpfung der Schlangenplage zuständig sind, entdeckten in der Gegend von Cala Tarida ein über 120 Zentimeter langes Exemplar dieser Art, die sie zuvor noch nie gesehen hatten. 

Die Doktorin der Biowissenschaften Antònia Maria Cirer, bekannt für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Bekämpfung der Schlangenplage, die Ibiza heimsucht, erklärte, dass man seit dem Jahr 2010 davon ausgegangen war, “dass es hier keine gibt“. 

Im Gegensatz zu Hufeisen- und Leiternattern ist die Bastardfeldschlange giftig: “Sie hat einen Fangzahn an der Unterseite des Mauls, der dazu dient, die Beute bewegungsunfähig zu machen, wenn sie sie beißt.” 

Die erfahrene Herpetologin gibt aber Entwarnung: “Man müsste schon den Finger in das Maul des Reptils stecken, damit ihr Gift auf einen Menschen einwirken könne”, und dass der “hypothetische Schaden nach einem Biss bei jedem Körper anders ist“. Aber: “Es gibt Menschen, die schon an einem Bienenstich sterben.“

Mittlerweile gibt es auf Ibiza etliche Gruppen und Organisationen, die Fallen aufstellen, um der Plage Herr zu werden. Der Jagdverein von Sant Josep beschwert sich, dass es jedoch immer wieder vorkomme, dass Unbekannte die Fallen öffnen, um die darin lebenden Mäuse (ihr Geruch dient als Köder, sie sind aber abgeschirmt von dem Bereich, wo die Schlange eintritt) aus vermeintlichem Tierschutz freizulassen.

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Text: inn / Fotos: COFIB
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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