fbpx

Die dunkelste und längste Nacht des Jahres – Jesu’ Geburt und die astronomische Neugeburt des Lichts

Jesu’ Geburt und die astronomische Neugeburt des Lichts

Viele der bekannten Bräuche, welche in der Weihnachtszeit gelebt werden, hatten ihren Ursprung in heidnischen Traditionen und im Naturglauben, bevor sie von der Katholischen Kirche ausgelöscht oder einverleibt wurden. 

Wie aus dem Julfest das Weihnachtsfest, so wurde aus dem Julkranz mit fünf Kerzen der uns heute bekannte Adventskranz mit seinen vier Kerzen. 

Jul, der 21. Dezember, ist astronomisch der Tag der Wintersonnenwende, früher auch Mittwinter genannt. 

Die Julnacht ist die dunkelste und längste Nacht des Jahres, gleichzeitig der kürzeste Tag. Sprichwörtlich wird ab der Julnacht das Licht neu geboren. Ab Weihnachten werden die Tage langsam wieder länger. Die Sonne und das Leben kehren zurück. In dieser heiligen Nacht wurden schon immer Feuer entzündet, um die Rückkehr des neuen Lichtes zu ehren. 

Schon Wochen vor dem Julfest begannen die Menschen, sich auf dieses Großereignis im Jahreslauf vorzubereiten. Sie zogen in den Wald und sammelten, was die Natur noch hergab, um das Haus zu schmücken. Traditionell wird der Julkranz aus immergrünen Pflanzen gebunden. 

Man kann auch auf Ibiza einen Kranz wunderbar selber machen mit Dingen, die man vor der Türe findet: Wacholder, Rosmarin, Stechpalme, Efeu, Pinienzweige- und zapfen. Auch die Mistel findet oft einen Platz im Julkranz.

Der Kranz symbolisiert das ewige Leben, das immerwährende Auf und Ab im Jahreskreis und den Kreislauf von Werden, Wachsen und Vergehen. 

Ursprünglich wurden dann zu Beginn der Julzeit, also vier Wochen vor der Julnacht, alle vier Kerzen auf dem Kranz entzündet, der die zunehmende Dunkelheit symbolisiert, in der das Licht von Woche zu Woche mehr schwindet. 

Drei Wochen vor Jul brannten drei Kerzen, zwei Wochen vor Jul zwei und in der letzten Woche vor dem Fest wurde nur noch eine Kerze auf dem Kranz entzündet. Die finstere Nacht war nah und mit ihrem Näherrücken schwand auch das Licht des Julkranzes. 

In der Julnacht wurde schließlich mit der letzten Julkerze aus dem vergangenen Jahr in der Mitte des Kranzes die fünfte Kerze entzündet. Mit ihr wurden die vier Kerzen rundherum entzündet und die fünfte Kerze brennend in der Mitte platziert. Ein uraltes und symbolisches Ritual, das bis heute gefeiert wird, wenn das Licht über die Dunkelheit siegt.

Mehr spannende und interessante Artikel und Nachrichten über Ibiza und Formentera finden Sie in unserem eKIOSK! Holen Sie sich noch heute die vollständige Ausgabe IK117jetzt hier klicken!

Text: red / Fotos: Stockfoto
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

Nicht vergessen: Melden Sie sich zu unserem KOSTENLOSEN NEWSLETTER an! Sie möchten den unabhängigen Lokaljournalismus gerne mit einer Spende unterstützen? HIER SPENDEN!