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Regierung schleust “Party-Detektive” auf private Feiern ein – Ermittler freuen sich über erfolgreiche Festnahme einer Drogenbande

Ermittler freuen sich über erfolgreiche Festnahme einer Drogenbande

Party-Detektive sollen den Organisatoren von “illegalen Partys” auf die Schliche kommen. Dazu stellte Ibizas Inselregierung im Frühjahr erneut eigens dafür geschulte Personen ein, die sie verdeckt auf Privatpartys einschleusten.

Junge Leute, die einfach nur tanzen und feiern wollen, werden kriminalisiert. War es früher auf Ibiza selbstverständlich, problemlos beim Grillabend auf der Finca Musik mit Freunden hören zu können, sind die Auflagen hinsichtlich der Lautstärke heute wesentlich strenger. Auch sind die Möglichkeiten, Partys in privaten Häusern zu unterbinden, vor allem seit den drakonischen Ausgangssperren, die während der “Corona”-Plandemie verhängt wurden, einfacher geworden. 

Obwohl die Regierung Musikliebhabern den Kampf angesagt hat, lässt sich die Feier-Community auf Ibiza keineswegs davon abhalten, Spaß zu haben. Denn wer im Sommer im Urlaub morgens um sechs oder sieben Uhr aus der Disko kommt, hat oft einfach keine Lust, ins Hotel zu fahren, um zu schlafen. Der Sonnenschein und das schöne Wetter laden geradezu ein, irgendwo weiter zu tanzen. Was in Stuttgart, Singapur und Sydney kein Problem ist, nämlich morgens noch einen offenen Club zu finden, ist ausgerechnet auf der bekanntesten Partyinsel der Welt seit dem Verbot der “Afterhours” ein Ding der Unmöglichkeit. Kein Wunder also, dass private Partyveranstalter diese Lücke füllen und mit alternativen Angeboten aufwarten, die zum Teil bis zu 150 Euro Eintritt kosten.  

Im November trafen sich die “Party-Detektive” mit Vertretern der einzelnen Rathausbezirke Ibizas im Consell, wo sie ihre diesjährige Bilanz vorlegten.  

Nicht nur war es ihnen gelungen, verdächtige Partyveranstalter zu “lokalisieren, identifizieren und paralysieren”, um „illegale Feiern zu verhindern”, auch war den Ermittlern ein “bedeutender Schlag” gegen die Drogenmafia gelungen. 

In Zusammenarbeit mit der Guardia Civil, Policía Nacional und den Policías Locales konnten Kriminalbeamte eine kriminelle Bande hochnehmen, die sich dem Drogenhandel verschrieben hatte. 

Im Laufe des Sommers hatten sie insgesamt 32 Verdächtige und rund 40 weitere Zuarbeiter erfasst, die der Organisation angehörten. 

Eine Gesetzesänderung erlaubt es den Gemeindeverwaltungen seit Dezember 2021, empfindliche Strafen auszurufen. Betroffen ist dann nicht nur der Gastgeber, sondern alle Verantwortlichen und Mitwirkenden solcher Feste: Hauseigentümer bzw. Vermieter, aber auch Lieferanten, DJs und Teilnehmer. Die Sanktionen können von 100.000 bis 600.000 Euro reichen. Wohl gerade deswegen haben die Behörden ein Interesse daran, Detektive einzusetzen, um “illegale” Partys hochzunehmen. Denn es geht augenscheinlich weniger um das Wohl der Anwohner wegen etwaiger Lärmbelästigungen, sondern um das Einkassieren von Bußgeldern für die Stadtkasse.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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