Die Symptome der Krise: Ibizas Insel-Tierheim platzt aus allen Nähten

Pitbulls und American Staffords haben es besonders schwer

Ibizas Inseltierheim “Sa Coma” platzt aus allen Nähten. Wie leider immer gegen Ende der Saison landen hier Vierbeiner, für die auf einmal kein Interesse mehr bestand. 

Mit “Corona” hat sich die Situation noch verschlimmert, gerade was die Vermittlungszahlen der sogenannten “starken Rassen” angeht, die es aufgrund der Vorurteile, die gegenüber bestimmten Hunderassen bestehen, noch schwerer haben, ein neues Herrchen oder Frauchen zu finden. So sind einige der PPP-Hunde (“perros potencialmente peligrosos”) wie Drago, Laikka oder Rocco schon seit 2015 in Sa Coma untergebracht.

Das Halten eines großen Hundes ist mit finanziellen Aufwendungen verbunden, wie Futter oder Tierarztbesuche. Wie groß die Not und Verzweiflung mancher Menschen sein muss, ihren Vierbeiner – wie diesen Sommer häufiger auf Ibiza berichtet wurde – einfach an einem Baum am Straßenrand oder im Wald anzubinden, mag man sich nicht ausmalen. Darüber, welche Lebensumstände diesen Schritt erfordern, lässt sich nur spekulieren, doch gerade im Fall der PPPs muss den Besitzern klar sein, dass der Hund kaum eine Chance hat, adoptiert zu werden. Abschreckend sind dabei weniger die negativen Charaktereigenschaften, die Pitbulls oder American Staffords – oft zu Unrecht – angedichtet werden, denn ein Hund verhält sich bei guter Erziehung immer brav und folgsam, sondern der damit verbundene Papierkram. So fordern die Behörden neben der obligatorischen Versicherung eine Lizenz, die beim jeweiligen Ayuntamiento zu beantragen ist. 

Weitere Informationen dazu gibt es unter Telefon 971 192 281 oder während der Besuchszeiten: Montag bis Freitag von 12 bis 14 Uhr, außer donnerstags. Das Tierheim befindet sich an der Schnellstraße nach San Antonio gegenüber dem Brico-Baumarkt. Wer möchte, kann sich einen Hund auch erstmal nur für Spaziergänge “ausleihen”: dienstags und donnerstags von 17.30 bis 19.30 Uhr sowie montags, mittwochs und freitags von 9 bis 11.30 Uhr. Fotos sind auf Facebook zu finden unter: C.P.Animal sa Coma.