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Mit flinken Finger nach überlieferter ibizenkischer Tradition – Körbe aus Papier: Aus der Not einen neuen Beruf gemacht

Körbe aus Papier: Aus der Not einen neuen Beruf gemacht

Marinela Torres stellt nach überlieferter ibizenkischer Tradition Körbe her. Doch mit den klassischen Modellen haben ihre Entwürfe und Kreationen wenig gemein.

Ihre Körbe leuchten in bunten Farben und bestechen durch verrückte Formen und verspielte Details. Doch der markanteste Unterschied ist: Erst wenn man näher kommt und sich die Körbe ganz genau anschaut, stellt man fest, dass sie aus Papier sind.

Seit über einem Jahr lang beschäftigt sich Marinela wieder intensiv mit der alten Handwerkskunst des Korbflechtens. Sie entschied sich wegen “Corona”, ihre Fertigkeiten, die sie in der Kindheit von ihrem Vater gelernt hatte, zum Hauptberuf zu machen.

Denn mit den Lockdowns hatte Marinela ihren normalen Job aufgeben müssen. Die Not führte dazu, dass sie ihre Liebe zu dieser Tätigkeit wiederentdeckte. Statt Stroh verwendet sie jedoch alte Zeitungen und Magazine, die sie in den Bars in ihrer Nachbarschaft einsammelt: “Papier ist weicher und besser zu verarbeiten”, erklärt sie. 

Wer meint, ein Korb aus Papier könne nicht mit den konventionellen Modellen mithalten, irrt sich. Das Flechtwerk an sich gibt eine stabile Struktur. Eine spezielle Beize, in die die Körbe nach dem Flechten eingetaucht werden, sorgt dafür, dass die sie hart, wasser- und stoßfest werden. 

“Diese besondere Behandlung des Papiers macht sie super stabil”, versichert Marinela. Mittlerweile sind ihre Modelle so gefragt, dass sie Sonderwünsche und spezielle Bestellungen annimmt. Sogar Satteltaschen für Fahrräder gibt es.

Alles beginnt mit einzelnen Blättern Papier. Diese rollt Marinela mit flinken Fingern zu schmalen, langen Röhrchen zusammen, die platt gedrückt werden und so das Ausgangsmaterial für ihre Arbeiten sind. Wie genau sie das anstellt, kann man jeden Samstag auf dem “Mercat de Forada” bestaunen, einem Markt mit lokalem Kunsthandwerk und Produkten von Ibiza in der Nähe von San Antonio. Wer ihr dort nicht nur mal über die Schulter schauen, sondern im Rahmen eines Workshops selbst mal Hand anlegen möchte, bekommt von ihr die nötige Einweisung.

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Text: inn / Fotos: privat
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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