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Scharlatanerie bei der Berechnung der Inzidenz: “Fallzahlen sind nicht real” – Formentera bittet die Balearenregierung, zwischen Einwohnern und Touristen zu differenzieren

Formentera bittet die Balearenregierung, zwischen Einwohnern und Touristen zu differenzieren

Am 9. Juli riefen Deutschland und Österreich Spanien erneut als ”Corona-Risikogebiet” aus und am 23. Juli folgte dann die Meldung in der deutschen Presse, Spanien sei “Hochinzidenzgebiet”.

Demnach müssen Reisende aus Ibiza bei der Rückkehr nach Deutschland in mehrtägige Quarantäne. Wie Nachrichten.es schreibt, bedeutet dies den “Tod für den Tourismus”. Die neuesten Fallzahlen müssen nämlich auch dafür herhalten, private und öffentliche Versammlungen auf Ibiza zwischen 1 und 6 Uhr morgens zu verbieten. Auch gilt wieder das nächtliche Strandverbot und Maskenpflicht im Freien.

Dabei rückt die Methode, nach der die Behörden die sogenannte “Inzidenz” berechnen, immer stärker in die Kritik. Basiert diese doch auf einem Wert, der auf die gemeldeten Einwohner einer Region veranschlagt wird.

Im Fall von Ibiza sind das ca. 150.000 und auf Formentera ca. 13.000 Menschen. Rechnet man jedoch die positiv getesteten Urlauber hinzu, wie es in den Touristenregionen gemacht wird, werden die Fallzahlen künstlich aufgebläht.

Statistische Tricks, um Panik zu verbreiten, oder einfach nur ein geschickt kaschierter Rechenfehler? Die Präsidentin des Consell de Formentera, Alejandra Ferrer, forderte in einem Treffen mit der Präsidentin der Balearenregierung, Francina Armengol, eine Differenzierung der Infektionsdaten zwischen Einwohnern und Besuchern von Formentera vorzunehmen.

Ihre Bedenken sind nicht neu. Da die Inzidenz auf 100.000 Einwohner gerechnet wird, wird die Zahl bei einer Bevölkerung von 13.000 Menschen einfach nur kumuliert und “hochgerechnet”, welche damit dramatisicher wirkt, als sie tatsächlich ist.
Ferrer betont, dass sich die Bevölkerung im Sommer gegenüber den festen Einwohnern fast verdoppelt, die Inzidenz aber auf Basis der Daten aus dem Einwohnermelderegister berechnet wird.

“Somit haben wir es mit Fallzahlen zu tun, die in Bezug auf Positivität oder Häufigkeit von Fällen nicht real sind”, moniert sie. “Durch die Urlaubssaison und damit verbundenen Besucher steigt die Zahl der tatsächlich auf den Balearen befindlichen Menschen stark an. Ansteckungsfälle werden auch unter den Besuchern mitgezählt”, stellte auch Ibiza Heute fest.

Die gestiegene Gesamtzahl der Menschen auf den Inseln werde nicht berücksichtigt: ”Daher fallen die Werte falsch und drastischer aus, als sie tatsächlich sind.”

Der Wert ist demnach nicht aussagekräftig über das Verhalten des Virus, genauso wie ungenaue Tests oder die Wirkung der Maske immer mehr in Frage gestellt werden. Wieso wird die Einwohnerzahl als Berechnungsgrundlage für die “Inzidenz“ genommen, “obwohl diese doch durch die Urlauber um das x-fache erhöht” ist, fragen sich zu Recht Nutzer auf Facebook in der “Deutschen Ibiza-Gruppe”. Wie könne es sein, dass auf Ibiza “die Inzidenz nur auf die festen Einwohner berechnet, aber alle positiven Touristen dazugezählt” werden?

“Das Herumreiten auf Inzidenzen, ohne die Anzahl der durchgeführten Tests anzugeben, war vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, schon immer eine Scharlatanerie”, bringt es der prominente Politiker Oskar Lafontaine auf den Punkt. Es handelt sich um reine Panikmache, ebenso wie die “Warnungen vor überfüllten Intensivstationen”, die sich bei näherem Hinsehen “als interessengeleitete Lügen” entpuppten, wie kürzlich der Bundesrechnungshof festgestellt hat.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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