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Sex mit einem Tier bleibt straffrei, sofern es nicht verletzt wird – Spanisches Tierschutzgesetz verbietet Hamster, Meerschweinchen und Schildkröten

Spanisches Tierschutzgesetz verbietet Hamster, Meerschweinchen und Schildkröten

Das neue Tierschutzgesetz der sozialistisch geführten Regierung Spaniens sorgt für Unmut. So ist etwa der Besitz exotischer Tiere künftig verboten.

Dazu gehören Papageien, aber auch Leguane. Einen solchen besitzt ein bekannter Künstler auf Ibiza. Bei einer Polizeikontrolle wurde er darauf hingewiesen, dass er das Tier nicht mehr halten dürfe. “Aber was soll ich dann jetzt mit dem Leguan machen?“, fragte er die Beamten. Diese waren ebenso ratlos wie er und reagierten erschrocken und abweisend, als er ihnen vorschlug, das Tier doch am besten direkt mitzunehmen. 

Das spanische Parlament verabschiedete im Februar mit knapper Mehrheit das umstrittene neue Tierschutzgesetz. Seitdem sorgt es vielerorts für Ratlosigkeit und Entsetzen. Es soll vor allem Tieren zugutekommen, “die mit Menschen unter einem Dach leben”, also hauptsächlich Hunden und Katzen. So müssen Hundehalter künftig einen Kurs absolvieren, “über dessen Inhalt das Gesetz nichts sagt”, wie das Mallorca Magazin schreibt, der aber gratis ist. Absolviert man den Kurs, wird “zusätzlich der Abschluss einer Haftpflichtversicherung vonnöten”, die zwischen 30 und 40 Euro pro Jahr kostet. 

Zugleich geht man die Verpflichtung ein, den Hund nicht länger als 24 Stunden allein auf dem Balkon oder im Innenhof zu belassen. Wenn eine Hündin ohne behördliche Erlaubnis Welpen bekommt, ist das ebenfalls ein Vergehen, das mit hohen Geldstrafen geahndet wird. 

Das Perverseste an dem neuen Gesetz ist wohl der Abschnitt, wo Zoophilie entkriminalisiert wird, also Sex mit Tieren. Dieser ist demnach nicht strafbar, solange das Tier nicht verletzt wird und es “keiner tierärztlichen Behandlung bedarf, um seine Gesundheit wiederherzustellen”. 

Ab sofort kann stattdessen jeder bestraft werden, der einem Wirbeltier Verletzungen zufügt. Demnach ist es in Spanien ab sofort nicht mehr gestattet, eine Ratte oder Schlange zu töten, die ins Haus eindringt. 

Zirkusauftritte mit Elefanten oder Löwen sind untersagt. Zu der Liste von Tieren, die man nicht mehr halten darf, gehören Spinnen, Echsen, Schlangen, aber auch Meerschweinchen, Hamster und Schildkröten. Wer trotzdem eines hat, muss mit Strafen von bis zu 30.000 Euro rechnen. Katzen, Hunde und Frettchen dürfen nicht mehr in Geschäften verkauft werden. 

Ausgenommen von dem “Tierschutzgesetz” sind Tiere, die zum Verzehr bestimmt sind. Das sind laut Mallorca Magazin in Spanien jährlich etwa 800 Millionen Hühner, 56 Millionen Schweine, 41 Millionen Kaninchen, neun Millionen Schafe, 2,4 Millionen Kühe und 1,2 Millionen Ziegen.

Ebenfalls ausgenommen sind Kampfstiere und Jagdhunde. Letzteres rief tausende Tierschützer auf die Barrikaden, die Stiere und Jagdhunde gleichermaßen geschützt sehen wollen wie Haustiere.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: Bernd Büssen
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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