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Stören die elektromagnetischen Felder der Stromkabel den inneren Kompass der Tiere?

Meeresschildkröten orientieren sich bei der Futter- und Brutplatzsuche am Erdmagnetfeld

Die Umweltkommission der Balearen hat den Unterwasserabschnitt des neuen Elektrokabels genehmigt, mit dem das Energieunternehmern Red Eléctrica España (REE) Ibiza mit der Schwesterinsel Formentera verbinden soll.

Die Kommission hatte bei diesem Projekt das letzte Wort und hat sich positiv für die Erweiterung des Umspannwerks Es Torrent auf Ibiza und den Bau eines neuen Umspannwerks auf Formentera in der Nähe der Entsalzungsanlage ausgesprochen. 

Zehn Kilometer des Kabels werden auf Landabschnitten unter der Erde verlegt. 27 Kilometer verläuft es auf dem Grund des Meeres. 

Obwohl der begleitende Bericht der balearischen Umweltverwaltung nicht bindend ist, erbittet sie vom 2018 gegründeten “Ministerio de Transición Ecológica” (Ministerium für ökologischen Wandel), eine Reihe von Anpassungen und Korrekturen. Unter anderem fordert die Kommission, dass das Kabel auf dem Abschnitt, der durch die Bucht von Talamanca führt und die Posidonia-Seegraswiesen betrifft, nicht eingegraben, sondern an der Oberfläche des Meeresboden befestigt wird.

Der Verlust von Posidonia bei den Grabungsarbeiten im Rahmen des Projekts werde laut Plan insgesamt 317 Quadratmeter betragen. Das entspräche “0,1 Prozent der Gesamtfläche des vom Projekt betroffenen Meeresbodens”, entgegnen die REE-Entwickler. Ihr Vorschlag lautet, die ausgehobenen Stellen mit Kies zu bedecken, um „das Neuwachstum der Pflanze zu begünstigen.”

Das Kabel soll etwa ein Meter tief in den Meeresboden eingelassen werden, parallel zu den bestehenden Verbindungen zwischen Ibiza und Mallorca sowie Ibiza und Formentera. Auf Ibiza beginnt und endet das Kabel in Talamanca (Punta des Andreus). Auf Formentera trifft es bei Es Carnatge auf Land. 

Um die Verkabelung zu bewerkstelligen, kommt ein Unterwasser-Fahrzeug zum Einsatz, das per Fernbedienung von einem Boot aus gesteuert wird. Es hat die Fähigkeit, Hochdruck-Wasserstrahlen abzulassen, welche den Boden auflockern, so dass das Kabel in den Graben sinken kann: “Die aufgewirbelten Sedimente setzen sich wieder am Boden ab und decken es zu”, erklären die Techniker.

Außerdem fordert die Umweltbehörde REE auf, eine Studie über die Auswirkungen des Kabels auf die in den Gewässern Ibizas heimischen Wale, Fische, Seevögel und Weichtiere auszuarbeiten. 

Insbesondere sei die Frage zu klären, welchen Grad der Beeinflussung die vom Kabel erzeugten elektromagnetischen Felder auf den Magnet-, Orientierungs- und Echo-Lokalisierungssinn von Walen und Schildkröten haben. Schildkröten der Art Caretta caretta, die in letzter Zeit häufiger an den Stränden der Insel Ibiza laichen, orientieren sich am Magnetfeld der Erde, das die Reptilien durch das in den Rezeptoren ihrer Augen enthaltene Eisenoxid wahrnehmen.

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Text: inn / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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