Wasser im Wein und getrocknete Würmer – Weinbranche macht Front gegen EU-Pläne

Weinbranche macht Front gegen EU-Pläne

Wein könnte man künftig schon bei der Herstellung mit Wasser verdünnen, zumindest wenn es nach den Ideen einiger Eurokraten in Belgien geht. 

Diese scheinen von Weinkultur und -tradition wenig zu halten, sonst wäre der Aufschrei viele Weinkenner auf Ibiza nicht so laut gewesen, als sie von den Absichten der EU-Bonzen erfuhren, den Alkoholgehalt im Rebensaft auf diese Weise zu senken. Empörte Kommentare überschlugen sich in den Social Media-Kanälen nicht nur in Spanien, auch in Österreich oder Italien. 

Nur wenige Tage später ruderte die EU-Kommission zurück und wies etwa Befürchtungen des italienischen Landwirtschaftsverband Coldiretti zurück. Es gebe keinen Vorschlag der Kommission, die Verdünnung von Wein zur Senkung des Alkoholgehalts zu fördern, sagte ein Sprecher. 

Im Wein liegt die Wahrheit, weiß der Volksmund. Da die Wahrheit in manchen Kreisen unbeliebt ist, möchte man sie deswegen vielleicht „verwässern?.

Die Weinbranche warnt vor einem „Mega-Betrug“ auf Kosten der Verbraucher, sollte man ihnen verwässerten Wein vorsetzen. Es handelt sich um ein schließlich um ein Naturprodukt, “bei dem die Natürlichkeit durch eine invasive Behandlung, die in den Transformationsprozess der Traube eingreift, beeinträchtigt” werde.

Italiens Winzer machen lautstark Front gegen Pläne Brüssels, im Rahmen des „Aktionsplans zur Verbesserung der Gesundheit der europäischen Bürger“ die “teilweise oder vollständige Dealkoholisierung von Weinen mit der Möglichkeit der Zugabe von Wasser” zuzulassen.

Nicht weniger lächerlich wirkte einige Tage zuvor eine andere EU-Entscheidung, die den Speiseplan betrifft. So haben die Vertreter dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, getrocknete Gelbe Mehlwürmer zum Verzehr zuzulassen. Es handelt sich um die erste Zulassung eines Insekts als Lebensmittel auf dem EU-Markt.  „Da ist der Wurm drin“ könnte also bald auf Nudel- oder Kekspackungen stehen, witzelte das ZDF.