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Selbstmord ist häufigste externe Todesursache – Auf jeden Suizid kommen 20 Versuche – Ibiza hat eines der wenigen Präventionszentren Spaniens

Auf jeden Suizid kommen 20 Versuche – Ibiza hat eines der wenigen Präventionszentren Spaniens

Selbstmord war im ersten Halbjahr 2020 laut dem Instituto Nacional de Estadística (INE) die häufigste externe Todesursache in Spanien. 

Selbstmordversuche in Madrid haben seit Corona-Beginn um 10% zugenommen, schreibt die Nachrichtenplattform ABC. Interessant ist, dass Männer etwa dreimal häufiger den Freitod wählen als Frauen. Eine der am stärksten betroffenen Berufsgruppen sind Ärzte

Auf jeden erfolgreichen Suizid kommen statistisch etwa 20 Versuche. Das bedeutet, dass die Zahl der Menschen, die an einem Punkt sind, wo sie nicht mehr weiter wissen und deshalb diesen Weg wählen, gut 20 Mal höher ist als die Zahl, die später in der Todesfallstatistik tatsächlich auftaucht.  

„Wer Selbstmord begeht, will eigentlich nicht sterben. Er will nur aufhören, zu leiden”, sagt Desirée Guillén Fopiani, Psychologin am Ibiza-Krankenhaus Can Misses. 

Die aktuellen Daten seien „alarmierend“. Jedes Jahr nehmen sich auf der Welt eine Million Menschen das Leben und weitere 20 Millionen versuchen es. “Es ist eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren”, so Fopiani. 

Laut INE nahmen die Todesfälle durch Selbstmord auf den Balearen auch vor der Corona-Krise schon deutlich zu: Im Jahr 2019 waren es 97 Fälle, im Jahr 2018 72. Auf Ibiza befindet sich eines der wenigen Präventionszentren Spaniens. 

Menschen, die nicht mehr weiter wissen, sind oft gefangen in einem Netz aus Ängsten, Traurigkeit, Wut und Schuld. Erlösung könnten sie finden, wenn sie mit jemandem darüber sprechen. Doch genau hier liegt das Problem: Sie schwiegen, weil sie sich schämen oder andere nicht beunruhigen möchten. 

“Was Sie vor sich haben, ist eine Person, die leidet. Sie müssen das Leiden dieser Person verstehen.” Es gibt immer Lösungen, “aber in diesem Moment sieht die Person sie nicht.” 

Wenn ein Mensch alles nur schwarz sieht, läßt sich dieser Zustand auch an anderen Anzeichen erkennen, etwa Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Abschiedsbotschaften.

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Text: inn / Fotos: Stockfoto/Symbolfoto
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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