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Die Kuppel sitzt: Die Sternwarte auf dem Mühlenhügel – Vor zehn Jahren bekam Ibizas “Observatorio astronómico” ein spezielles Dach

Vor zehn Jahren bekam Ibizas “Observatorio astronómico” ein spezielles Dach

Ibiza-Stadt – Sitzt perfekt und dreht sich: Das astronomische Observatorium auf der Spitze des Totenbergs Puig des Molins hat eine dynamische Kuppel. 

Mit einem Kran und Fingerspitzengefühl mussten die Arbeiter das kreisrunde Dach 2013 auf den Gebäudesockel lenken. Auf der einen Seite ist eine Öffnung eingelassen, die sich wie eine Tür aufschieben lässt, um nachts und tagsüber die zwei im Inneren aufgestellten Teleskope auf den Kosmos zu richten. 

Der obere Teil der Beobachtungsstation hat einen Durchmesser von 3,5 Metern und lässt sich beliebig in alle Richtungen drehen. Solarzellen treiben den Motor an und versorgen auch die restliche Anlage mit dem nötigen Strom.

Die Montage des Dachs war ein Präszionsakt, danach gab es nur noch einige kleinere Arbeiten am “Observatorio de Puig des Molins” zu tun, etwa das Verlegen von Kabeln und Anschlüssen für die Elektronik. Die Sternwarte ging nach langem Warten in Betrieb. Die Kosten von rund 30.000 Euro für das neue Dach trug das “Consorcio Ibiza Patrimonio de la Humanidad”. 

Mit der Maßnahme des Weltkulturerbe-Konsortiums in Zusammenarbeit mit der “Agrupación Astronómica de Ibiza” (AAE), die die Warte seit ihrer Inbetriebnahme im Jahre 1956 leitet, bekommt der Hügel mit den Windmühlen sein ehemaliges Aussehen zurück. 

Um fast zwei Jahre hatte sich der geplante Termin für diesen Moment verschoben. Die Kuppel hatte eine lange Reise über den Atlantik hinter sich. Konstruiert und gebaut von der Firma Sirius in Australien, saß das Dach einige Male in Frachthäfen auf der ganzen Welt fest.

Die weiße Haube aus stabilem Glasfasermaterial hat auch was die Behörden angeht einen langen Weg genommen: Komplizierte Formalitäten mit dem Zoll auf dem spanischen Festland sorgten zuletzt dafür, dass sich ihre Ankunft auf der Insel erneut um mehrere Wochen verzögerte.

Bei dem einen der beiden Weltraumteleskope handelt es sich um ein sogenanntes katadioptrisches Modell von Schmidt-Cassegrain mit einer Blende von 355 Millimetern. Angeschlossen ist es an eine hochauflösende Kamera, die Aufnahmen von Planeten, fremden Galaxien und fernen Sonnensystemen, vom Orionnebel oder anderen, vielen Lichtjahren entfernten Sternformationen erstellt. Das zweite Teleskop wird speziell dafür verwendet, das Zentralgestirn unseres eigenen Planetensystems zu studieren, die Sonne. 

Die optischen Geräte sind sehr lichtempfindlich und erlauben das detailgenaue Betrachten entfernter Himmelskörper. Die Kamera nimmt scharfe Bilder von der Oberfläche einzelner Planeten auf. Unter anderem lassen sich damit auch die Krater auf dem Mond bestaunen. 

Wissenschaftler, aber auch interessierte Laien können hier astronomische Beobachtungen machen. Neben der akademischen Verwendung sind immer wieder Schulen und andere Bildungseinrichtungen der Insel in die Sternwarte eingeladen, um hier etwas über das Universum zu erfahren.
Eine weitere von der AAE geführte Beobachtungsstation befindet sich in Cala d’Hort im Süden der Insel in Sichtweite zum Es Vedra-Felsen. red

Weitere Infos 
Infos und Impressionen aus dem All sowie aktuelle Termine gibt es auf der Webseite  www.agrupacionastronomicaibiza.com. Interessante Links zum Thema führen von hier unter anderem auf die NASA-Webseite, wo man das “Bild des Tages” anschauen kann.

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Text: red / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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