Die weißen Kirchen von Ibiza – Buch “Les Esglésies Blanques”

Buch “Les Esglésies Blanques”

Die Kirchen auf Ibiza hatten früher nicht nur die Funktion, dort Messen abzuhalten, sondern dienten auch zum Schutz der Bevölkerung, wenn wieder einmal marodierende und raubende Horden einfielen.

Davon zeugt auch ihre festungsähnliche Form und Beschaffenheit sowie ihr exponierter Standort. Ob San Miguel, Sant Josep oder Santa Eulalia – sie befinden sich alle auf dem höchsten Punkt der Gemeinde, um die angreifenden Piraten schon aus der Ferne sichten zu können. 

In der Galeria Micus fand kürzlich die Präsentation des Fotobuches “Les Esglésies Blanques” (“Die weißen Kirchen”) von Valeria Gaia statt. Die Fotografin zeigt ihren ganz persönlichen Blick auf diese Tempel, die Insignien der ibizenkischen Landschaft darstellen, und beleuchtet deren Details, Schatten und Formen. Mögen sie von außen auch klotzig und plump erscheinen, bestechen die Bauwerke doch durch ihre stille Schönheit. 

Ein Exemplar ist die typisch weiß getünchte Kirche mit Glockenturm und traditioneller Glocke mitten im Herzen der Ortschaft Sant Josep. 

Sie ist für ibizenkische Verhältnisse ziemlich groß und innen wunderschön dekoriert. Wie die meisten Kirchen auf Ibiza ist sie noch voll funktionsfähig und kann während der Messe und zu besonderen Anlässen sehr voll sein. Es ist eines der herausragenden Bauwerke in Sant Josep und besticht durch seine zentrale Präsenz. 

Die Església de Sant Agustí aus dem 19. Jahrhundert ist ein großes Steingebäude, das im typisch balearischen Stil weiß getüncht und mit einem Glockenturm gekrönt ist. Sie unterscheidet sich im Vergleich zu anderen ibizenkischen Kirchen durch das Fehlen einer Veranda. 

Die Kirche liegt auf einem kleinen Hügel und von ihrem Innenhof aus hat man einen herrlichen Blick über die umliegende Landschaft und hinunter zur Küste. Sie wurde ursprünglich 1786 erbaut, blieb aber bis 1806 unvollendet, bis sie schließlich eingeweiht wurde. Ein auffälliges Merkmal der Kirche: Sie ist das einzige Gotteshaus auf der Insel, das nach Westen statt nach Osten ausgerichtet ist.