Ein Segen für Fellnasen und Federvieh – Bischof weiht Haustiere vor dem Rathaus  

Bischof weiht Haustiere vor dem Rathaus  

San Antonio – Wie jedes Jahr stellt es in San Antonio eine feierliche Tradition dar, dass der Bischof von Ibiza die Haustiere segnet.

Dazu versammeln sich nach dem Festgottesdienst anlässlich der “Fiestas de San Antonio” am Dienstag, 17. Januar, gegen 13.30 Uhr eine Vielzahl von Familien mit Kindern vor dem Rathaus, wo Vicente Ribas Prats geduldig ein Haustier nach dem anderen weiht: Kaninchen, Schildkröten, Pferde, Hunde, Katzen und Vögel. 

Brav stehen die Kinder in einer Schlange, mit ihren Lieblingen auf dem Arm oder an der Leine und warten, dass sie an der Reihe sind.

Es heißt, dass der heilige Antonius die Weisheit durch das Beobachten der Tiere und die göttliche Liebe durch die Natur entdeckt habe. Deshalb ist er der Schutzpatron der Tiere und wird von Tierliebhabern verehrt. Der 17. Januar ist sein Namenstag. 

Der Ursprung der Verehrung geht auf das Jahr 1000 zurück, als San Antonio Abad in Frankreich als Heiliger bekannt war. Bilder des heiligen Antonius des Abtes zeigen oft ein Schwein zu seinen Füssen. Nach Ansicht einiger Autoren repräsentiert es die Dämonen, die der Heilige unterwerfen konnte. 

Eine andere Legende erzählt jedoch, dass er einmal von einer Wildschweinmutter mit ihren blinden Frischlingen besucht wurde. Antonio heilte die Welpen durch Handauflegen. Seitdem trennte sich die Wildschweinmutter nicht mehr von ihm und verteidigte ihn in gefährlichen Situationen. Deshalb ist er auf vielen Bildern mit einem Wildschwein dargestellt. 

Wenn die Kinder vorne beim Bischof ankommen, geht alles ganz schnell. Er spritzt etwas Weihwasser auf das Tier, macht segnende Handzeichen und schon ist die Zeremonie wieder vorbei. 

Zwar nicht im Namen eines Schutzpatrons, sondern anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober findet alljährlich auch in Wien eine ähnliche Tierweihe statt. Der Dompfarrer segnet dabei auf dem Stephansplatz weit über eintausend Vierbeiner, Fellnasen und Federvieh.