Handschuh- und Integralhelm-Pflicht in Spanien geplant – 20 Prozent mehr tödlich verunglückte Motorradfahrer als 2022

20 Prozent mehr tödlich verunglückte Motorradfahrer als 2022

Im Jahr 2023 stieg die Zahl tödlich verunglückter Motorradfahrer in Spanien um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Die Verkehrsbehörde, bekannt als DGT (Dirección General de Tráfico), reagierte darauf mit verschiedenen angekündigten Maßnahmen.

Die geplanten Gesetzesänderungen in Spanien sind noch ohne festes Datum für ihre Umsetzung. Sie werden jedoch sowohl für Einheimische als auch für Touristen gelten. Im Jahr 2023 kamen 299 Motorradfahrer im spanischen Straßenverkehr ums Leben, im Vergleich zu 254 im Vorjahr, was eine Steigerung um fast 20 Prozent bedeutet.

Eine der Maßnahmen beinhaltet ein neues Gesetz, das Integral- oder Klapphelme vorschreibt, die den Sicherheitsstandards entsprechen müssen. Die Akzeptanz des amerikanischen DOT-Äquivalents neben der europäischen ECE-Prüfnorm ist noch unklar. Die Nutzung von Jet-Helmen wird in Spanien wohl nicht mehr gestattet sein, auch nicht für Rollerfahrer.

Zusätzlich zu den Helmregelungen werden auch Vorschriften für Handschuhe eingeführt. Es soll eine Handschuhpflicht geben, wobei die Handschuhe zugelassen sein und ein ECE-Prüfzeichen aufweisen müssen.

Um 125er-Motorräder oder Roller mit einem Autoführerschein fahren zu dürfen, werden künftig zusätzliche Kurse erforderlich sein. Bisher konnte man ohne weitere Prüfung ein Leichtkraftrad oder einen Leichtkraftroller mit einem Autoführerschein fahren, vorausgesetzt, man hatte den Führerschein seit mindestens drei Jahren.

Dies dürfte die Sicherheit erhöhen, da das Tragen von Handschuhen beim Motorrad- und Rollerfahren sinnvoll ist, obwohl dadurch aber nicht zwangsläufig Leben gerettet werden.

Vergleichszahlen für Deutschland für 2023 sind nicht verfügbar, aber im Jahr 2022 kamen 399 Motorradfahrer in Deutschland ums Leben. Es ist jedoch zu beachten, dass Deutschland eine über 40 Prozent höhere Einwohnerzahl als Spanien hat.