Massiver Glücksbringer mit Loch – “Hühnergötter” finden sich auch auf Ibiza

“Hühnergötter” finden sich auch auf Ibiza

Die Natur treibt allerlei Schabernack und so kann man auch auf Ibiza immer wieder seltsame Stein- oder Felsgebilde finden, deren Entstehung Rätsel aufgeben. 

Der Zahn der Zeit nagt am noch so harten Material. Wer ein aufmerksames Auge hat, findet auf Ibiza in der Natur immer wieder mystische und mysteriöse Formen und Farben. Besonders Glück hat, wer einen “Hühnergott” entdeckt. Die Bezeichnung ist irreführend, handelt es sich bei einem solchen Stein doch weder um ein Huhn noch um einen Gott, sondern lediglich um einen Stein mit einem Loch darin. Als Talisman wurde sie früher oft um den Hals getragen. 

Als Hühnergott (altdeutsch “Hascherlit”) wird im deutschsprachigen Raum volkstümlich ein Stein mit einem natürlich entstandenen Loch bezeichnet. In Großbritannien werden sie “hag stones“ (“Hexensteine“) oder “snake’s eggs“ (“Schlangeneier“) genannt. 

Der Begriff wurde in dem Roman “Iwan III.“ von Waleri Jaswizki, erschienen 1953 in der Übersetzung von Alexander Böltz, verwendet. Dort steht im ersten Band auf Seite 98: “An ihrem Hals [der Hühner] waren mit Zwirn bunte Steinchen angebunden, die ‘Hühnergötter’, die sie vor Seuche behüteten.“

Der Begriff fand 1975 Eingang in den DDR-Duden, wurde aber im nach 1990 gemeinsamen Duden wieder getilgt. Die im Jahr 2000 erschienene 22. Auflage des Bandes “Die deutsche Rechtschreibung” verzeichnet ihn jedoch wieder. In Österreich werden Steine mit kleinen Löchern auch “Linsensteine” genannt: Wird durch das Loch geschaut, erscheint alles vergrößert.