Migration: Vier Jahre Knast für Steuermann – Illegale Überfahrten von Afrika nach Ibiza nehmen zu

Illegale Überfahrten von Afrika nach Ibiza nehmen zu

Der schwache Seegang und das sonnige Wetter begünstigen im April die Ankunft mehrerer Boote mit illegalen Einwanderern an Bord, die von der afrikanischen Seite des Mittelmeeres Richtung Balearen in See gestochen waren. 

Zwischen den zwei Booten, die am 10. April auf Formentera landeten, lagen nur neun Stunden. An Bord des ersten Bootes, das gegen zwei Uhr früh ankam, befand sich neben elf Männern nur eine Frau. 

Die Insassen des Bootes, laut Guardia Civil alle nordafrikanischer Herkunft, wurden am Felsenstrand zwischen Es Ram und s’Estufador gesichtet. 

Ein Boot mit weiteren elf Männern erreichte die Küste im Migjorn-Gebiet der Insel Formentera gegen 11 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt waren zwei der zwölf Personen, die in der Nacht angekommen waren, noch nicht gefunden. Die Guardia Civil erhielt Hilfe von der Protección Civil, um die Migranten zu versorgen. 

Im März waren 14 Männer im Morgengrauen am Strand von Cala Saona in Formentera angekommen. 

Allein vergangenes Jahr wurden auf Ibiza und Formentera 18 Männer festgenommen, die als Steuermänner derartiger Boote ausgemacht werden konnten. 

15 Verhaftungen davon wurden von einer Sondereinheit für illegale Einwanderung und Dokumentenfälschungen (Unidad Central de Redes de Inmigración Ilegal y Falsedades Documentales = UCRIF) der Nationalpolizei durchgeführt. 

Im März akzeptierte ein Steuermann eine Strafe von vier Jahren Gefängnis, weil er zehn Personen auf einem Boot illegal nach Formentera gebracht hatte. 

Das Protokoll, das im Falle der irregulären Ankunft von Personen auf Formentera befolgt wird, sieht ihre Überführung nach Ibiza vor, wo sie einer Hygienekontrolle und Erstversorgung durch das Rote Kreuz unterzogen werden. Sobald sie von der Guardia Civil nach Ibiza überstellt wurden, verbleiben sie im Gewahrsam der Nationalpolizei, die im Fall von Erwachsenen eine Frist von 72 Stunden hat, um ihre Rückführungsakte zu bearbeiten. 

Normalerweise werden Erwachsene ohne minderjährige Kinder mit der Verpflichtung entlassen, das Land zu verlassen. Der Knackpunkt dabei: Algerien hält die Grenze geschlossen und akzeptiert keine Rückführungen aus Spanien.