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Ibiza-Urlaub verzögert sich wegen Militärübung “Air Defender 23” – Über 250 Flugzeuge der NATO blockieren deutschen Luftraum

Über 250 Flugzeuge der NATO blockieren deutschen Luftraum

Beim Ibiza-Urlaubsantritt erfolgte am Flughafen beim Blick auf die Anzeigentafel der Schreck: Nahezu alle Flüge ab Dresden gecancelled. Der Grund: Die NATO-Übung “Air Defender 23”, die im Juni Deutschlands Flugverkehr stellenweise lahmlegte. 

“Mit zwei Stunden Verspätung ging es dann doch endlich nach Palma, und da erwischte ich gerade noch den Anschluss nach Ibiza”, berichtet Maik B., langjähriger Gast auf Ibiza, der die Insel mehrmals pro Jahr besucht. Weil er schon geahnt hatte, dass es Probleme mit dem Flug geben könnte, hatte er sich sicherheitshalber ein zweites Ticket für den nächsten Tag gekauft. “Gut, dass ich es nicht brauchte, aber ich hatte mit dem Schlimmsten gerechnet.”

Die größte Militärübung auf dem europäischen Territorium seit dem 2. Weltkrieg sorgte besonders in Teilen Ostdeutschlands für Unmut, weil hier der zivile Luftverkehr ruhen musste, wenn die Kampfjets am Himmel ihre Manöver absolvierten. Aber auch in anderen Teilen der Bundesrepublik regte sich starke Kritik. 

So gab es in vielen Städten in Deutschland Massenproteste gegen die NATO-Militärübung. Auf Transparenten war zu lesen: “Glaubt jemand, dass diese Übung Russland beeindrucken wird?”

Denn um was es nach Ansicht vieler Kritiker tatsächlich ging: Das Bündnis versucht, gegenüber Russland die Muskeln spielen zu lassen und seine Unverletzlichkeit zu demonstrieren. Eine “großkotzige Provokation” und die „heiße Phase des Kalten Krieges”, meinen viele. Dabei brauen sich innerhalb des Blocks seit langem kleinere und größere Konflikte zusammen. Manch einer erkennt darin bereits den Abgesang des Rüstungskartells, das in den vergangenen Jahren unter der Ägide des „Verteidungsbündnissses“ zahlreiche gnadenlose Angriffskriege absolvierte. 

Deutschland stellte den zentralen Dreh- und Angelpunkt von “Air Defender 23” dar, bei der alle Arten von Waffen und eine große Anzahl von Ausrüstungsgegenständen, mehr als zehntausend Soldaten und 250 Kampfjets operierten. Die Führung hatte die deutsche Luftwaffe.

“Das ist keine Übung, sondern ein Einsatz”, sagten Kritiker. “Das Manöver hat gewaltige Folgen für Deutschland”, befürchten einige. Sie sprechen vom “Ritt auf der Rasierklinge” und dass sich Deutschland damit “dem 3. Weltkrieg näherbringt, als man sich eingestehen möchte”. Schon vor der Luftübung gab es NATO-Kampfjets in der Ostsee. Die Provokationen der NATO gegenüber Russland reichen viele Jahre zurück. 

Nicht nur bei Friedensaktivisten gingen die roten Lampen an, Kritik gab es auch wegen der hohen Belastung für die Natur und Umwelt, immerhin stößt ein Kampfjet das tausendfache an Emissionen eines Autos aus. “Warum kleben sich die Klimakleber nicht mal auf die Start- und Landebahnen der Militärflughäfen?”, brachte ein Social Media-Nutzer die offensichtliche Scheinheiligkeit auf den Punkt. 

Abgesehen von den Millionen Litern Kerosin und sonstigen chemischen Giftstoffen, die jedoch weder die Klima-Chaoten noch die Bundesregierung einen Deut interessierten, sorgten die zum großen Teil extra aus den USA herangeschafften F-15, F-16, A-10, Tornados, Eurofighter und was die Terror-Allianz sonst noch durch die Luft befördert, für ordentlich Lärm.

Das Szenario für die Mammut-Übung war überaus realistisch gewählt: Russische Truppen dringen zusammen mit Spezialkräften in Deutschland ein und halten den Osten des Landes besetzt, so die Beschreibung der Bundeswehr. Deutschland ruft den Bündnisfall nach Artikel 5 (ein Angriff auf einen Verbündeten wird als Angriff auf alle Partner betrachtet) aus, gekämpft wird um die Lufthoheit über deutschem Boden.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: Bundeswehr
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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