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Wilde Wunderpflanze mit Wirkstoffvielfalt – Unterschied zwischen Löwenzahn und der auf Ibiza weit verbreiteten Gänsedistel

Unterschied zwischen Löwenzahn und der auf Ibiza weit verbreiteten Gänsedistel

Ibizas Landschaften präsentieren sich in diesen Tagen in leuchtendem Gelb. Es blüht an allen Ecken. Eine Pflanze, die sich besonders hervortut, ist die Gänsedistel. 

Sie ähnelt dem Löwenzahn, der auf der ganzen Welt vorkommt, auf verblüffende Weise. Auf Ibiza wächst und gedeiht die cerraja, wie die Pflanze von den Einheimischen genannt wird. 

Cerrajas gehören zu den am meisten missverstandenen Wildpflanzen, da ihre Blüten denen ihrer Verwandten, dem Löwenzahn, sehr ähnlich sind. 

Wer genauer hinschaut, erkennt jedoch schnell, dass die Gänsedistel zwei, drei, vier oder sogar fünf Blüten trägt, während der Löwenzahn nur eine Blüte pro Stiel hat. 

Die Blätter des Löwenzahns formen unten eine basale Rosette, die vom Boden austreiben, während die Blätter der Gänsedistel auch aus dem Stiel wachsen. Nach dem Verblühen entsteht genau wie beim Löwenzahn eine Pusteblume. Sicherstes Unterscheidungsmerkmal zum Löwenzahn ist die Größe: Die Gänsedistel überragt ihren Verwandten deutlich. 

Die Gemüse-Gänsedistel wurde im Mittelalter als Gemüse angebaut. Sie fand in der Volksheilkunde eine ähnliche Verwendung wie Löwenzahn. Das Wildkraut enthält Eisen, Vitamin C und Mineralstoffe.

Beide sind Heilpflanzen mit großer Wirkstoffvielfalt. Zu ihnen zählen vor allem Bitterstoffe, die eine gallen- und verdauungsanregende Wirkung haben, und sekundäre Pflanzenstoffe wie Triterpene, Flavonoide und Carotine, die einen wichtigen Einfluss auf unsere Stoffwechselprozesse haben.

“Löwenzahn ist eine 5-Elemente-Pflanze. Das heißt, es gibt keine Befindlichkeit, wo Löwenzahn nicht hilft”, erklärt die auf Ibiza lebende Ernährungsexpertin Cornelia Povel. 

Sie erklärt die Wunderpflanze in Bezug auf die fünf Elemente: Für das Wasserelement in Bezug auf Niere und Blase wirkt Löwenzahn harntreibend, sorgt für einen geregelten Wasserhaushalt und beugt Nierensteinen vor. Er spült die Blase, hat eine antimikrobielle Wirkung und sorgt für einen reibungslosen Harnstrahl.

Im Holzelement sorgt er vor allem mit seinen Gerb-und Bitterstoffen unterstützend für Leber und Galle. Er fördert den Gallenfluss und die Leberentgiftung. Er wirkt verdauungsfördernd, besonders wenn man ihn als Aperitif vor dem Essen einnimmt. Er eignet sich auch als verdauungsfördernde und die Sinne anregende Zutat in Salaten, für die man die leuchtenden Blüten verwendet.

Er ist geeignet für eine blutreinigende Frühjahrskur oder auch begleitend das ganze Jahr hindurch. Er wirkt verdauungsfördernd und kann, um den Stoffwechsel zu unterstützen, dauerhaft eingenommen werden, auch dauerhaft bei Völlegefühl nach dem Essen.

Löwenzahn hilft der Leber zu entgiften. Man könnte fast sagen, er wirkt wie eine unsichtbare Hilfe, um Prozesse im Körper zu optimieren. Als Tee abends zubereitet wirkt er schlaffördernd, weil er nachts die Prozesse der einzelnen Organe unterstützt.

Im Feuerelement wirken seine Bitterstoffe absenkend, d.h. schwere Nahrung wird leichter verdaulich, das Blut wird gereinigt, Eiweiß, Kohlehydrate und Fette werden leichter vom Blut aufgenommen und verwertet. Er wirkt blutverdünnend und unterstützt das Herz.

Die Bitterstoffe beschleunigen den Verdauungsprozess, weil Fermentationsprozesse angeregt werden.

Im Erdelement hilft Löwenzahn bei Verdauungsbeschwerden, indem er den Appetit anregt, den Fettstoffwechsel verbessert und bei Blähungen, Verstopfung und Magenbeschwerden hilft.

Wie schon zuvor beschrieben, wirkt er auch nachträglich bei Völlegefühl und nach zu viel Süßem. Er unterstützt die Arbeit im Magen und in der Milz und wirkt gegen Verstopfung.

Er hält die Bauchspeicheldrüse in Schwung und wirkt Insulinschwankungen entgegen. Wer regelmäßig Löwenzahn isst, fördert damit den Abtransport giftiger Körperschlacken.

Für das Metallelement hilft er unterstützend für Lunge und Dickdarm mit seinen antiviralen, ätherischen Ölen und Gerbstoffen den freien Atem zu unterstützen und den Dickdarm vor Bakterien frei zu halten. Er hat eine entzündungshemmende, antivirale bzw. antimikrobielle Wirkung mit Schleimstoffen, die magen- und darmberuhigend sind und vor allem den Darm geschmeidig halten und dem Reizdarm entgegenwirken.

Der Löwenzahn galt im Mittelalter als Symbol für die Auferstehung, was nicht verwundert, da er sprichwörtlich jeden Kranken wieder auferstehen lässt. Das Schöne ist, dass er fast überall auf der Welt wächst und von Jung und Alt ohne Bedenken genossen werden kann. 

Seine Wurzel kann als Tee aufgekocht und der Stiel mit Saft, Blüten und Blättern im Salat gegessen werden. Es empfiehlt sich, auch unterwegs auf Spaziergängen ein paar frische Blätter zu genießen.

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Text: Cornelia Povel / Fotos: Wikimedia
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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