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Die drei Fragezeichen alias “Los tres investigadores” – Nachlassverwalter würde gerne auf Ibiza eine Ausstellung auf die Beine stellen

Nachlassverwalter würde gerne auf Ibiza eine Ausstellung auf die Beine stellen

“Die drei ???” sind mit Millionen verkauften Tonträgern und über 150 Gold- und Platin-Schallplatten die erfolgreichste Hörspielproduktion der Welt.

In Deutschland kennt sie nicht nur jedes Kind, auch unter den heute Erwachsenen genießen die Junior-Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews alias „Die drei ???“ Kultstatus. Seit 1968 übernehmen die drei Jungs aus dem kalifornischen Rocky Beach jeden Fall – und lösen ihn stets mit Bravour. Mit 25 Millionen Büchern und 45 Millionen Hörspielen gehören sie nicht nur zu den beliebtesten Kinder- und Jugendserien, sondern auch zu den kommerziell erfolgreichsten.

Einen wesentlichen Anteil daran hatte die Stuttgarter Illustratorin Aiga Rasch (1941 – 2009), die insgesamt 30 Jahre lang die Cover der deutschen Buch- und Hörspielreihe zeichnete und im Jahr 1970 das revolutionäre schwarze Buchdesign der Serie entwarf. 

„Der Verzicht auf die Abbildung der drei Protagonisten sowie der für den Kinderbuchsektor völlig untypische schwarze Hintergrund, hob sich von allen damaligen Kinderbuch-Layouts gravierend ab – ein wahrer Hingucker in den Bücherregalen“, sagt Matthias Bogucki, der den künstlerischen Nachlass von Aiga Rasch seit 2010 verwaltet.

Auch in Spanien sind „Los tres investigadores“ seit über 50 Jahren im Buchhandel erhältlich. Als die Buchserie im Jahr 1964 in den USA auf den Markt kam, veröffentlichte der spanische Verlag Editorial Molino noch im gleichen Jahr die erste Übersetzung mit „Los tres investigadores – Misterio en el castillo del terror“. Es sollten bis 1990 noch weitere 57 Bände folgen. Bis 2011 wurden noch ältere „Los tres investigadores“-Titel als Sammelband nachgedruckt und für die spanische Leserschaft veröffentlicht.

„Heute erfreut sich die spanische Buchserie unter Sammlern im In- und Ausland großer Beliebtheit“, so Bogucki, der als Sammler über tausend Exemplare aus aller Welt sein Eigen nennt. 

Mitverantwortlich für den Erfolg in Spanien waren die Illustratoren Badia Camps (1929 – 2019), Ramon Escolano (1943) und Josep Maria Miralles (1937). Insgesamt zeichneten sie die Cover für die ersten 42 Bände sowie alle späteren „Nova etapa“ -Titel und prägten so das Buchdesign für drei Jahrzehnte.

Insgesamt wurden „The Three Investigators“, wie die drei Fragezeichen im US-Original von 1964 bis 1990 hießen, in über 40 Sprachen übersetzt. Viele Länder in Europa und Asien übersetzten die Kinderkrimis bereits in den 1960ern und 1970ern. In anderen Ländern schafften es die Jugenddetektive erst in den 1990ern und 2000er Jahren auf den Buchmarkt. In Kolumbien werden „Los tres investigadores“ erst seit 2009 veröffentlicht. Folglich werden auch heute noch die neuen Folgen, die von deutschen Autoren geschrieben werden, ins Spanische übersetzt.

„Im Zeitalter von internationalen Online-Buchhändlern, Online-Antiquariaten sowie diversen Facebook-Fangruppen ist es auch für deutsche Sammler relativ einfach geworden, an spanische Exemplare zu gelangen, auch wenn man für bestimmte Bände je nach Zustand schon mal über 50 Euro hinblättern muss“, sagt Bogucki.

Seine ersten spanischen und katalanischen Exemplare ergatterte er vor 25 Jahren bei einem Barcelona-Trip. Sie haben seither einen Ehrenplatz in seiner Sammlung.

Eine besondere Rolle nahm der katalanische Illustrator Ramon Gonzalez Vicente (1933 – 2011) in der Historie der Serie ein. Zwar hat er für die spanische Reihe nur ein einziges Buch illustriert, war jedoch von 1984 bis 1990 für schwedische, britische und amerikanische Ausgaben der Serie zeichnerisch verantwortlich.

„Miralles und Vicente waren zwei begnadete Illustratoren aus der katalanischen Hochburg für Zeichenkunst“, so Bogucki, in dessen Sammlung sich zwei Originale der beiden Künstler befinden. Zeichnungen von Aiga Rasch stellt er jedes Jahr in Museen und Galerien quer durch Deutschland aus. Miralles und Vicente waren auch schon mehrmals Teil davon: “Und tatsächlich bleiben die Besucher bei diesen Künstlern vor Bewunderung gern auch mal eine Minute länger stehen.“ 

Auf die Frage, ob auch mal eine Ausstellung der Illustrationen auf Ibiza geplant sei, antwortet Bogucki verschmitzt: „Wenn das Museo Puget anklopft, werde ich meine Archivtür weit öffnen. Para mí sería un placer.“ die

Weitere Infos
Link zur offiziellen Seite:
https://www.aiga-rasch.de/
Email: info@aiga-rasch.de

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Text: mat / Fotos: Kosmos Verlag/Aiga Rasch
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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