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Ibizenkische Croûtons und die “starken Kekse” der Seefahrer – Das Fladenbrot “pan pita” stammt aus der muslimischen Epoche

Das Fladenbrot “pan pita” stammt aus der muslimischen Epoche

Die typischen “crostes“ Ibizas wurden traditionell in den Fincas als Lebensmittelreserve hergestellt. Brot, das doppelt so lang wie normalerweise bei schwacher Hitze gebacken wird, wurde auf diese Weise getrocknet und lange haltbar gemacht. 

Vom Prinzip ähnelt es dem, was wir als Zwieback kennen, jedoch verwenden die Ibicencos in ihrer Küche die “crostes” meist als Beigabe zum Salat. Berühmt ist etwa der klassische Sommersalat „Ensalada de crostes” im Restaurant Mirador in San Carlos. 

Zusammen mit den traditionellen Paprikasorten, Zwiebeln und Oliven ein unverzichtbarer Genuss, der lecker und leicht schmeckt. Die Brotkrusten geben dem Salat mehr Gehalt, was für ein stärkeres Sättigungsgefühl sorgt. In folgenden Inselbäckereien gibt es die ibizenkischen Croûtons zu kaufen: Forn Can Bufi, Forn Can Coves, Es Fornet de Gatzara, Panaderia Can Blay und Can Noguera. 

Dabei handelt es sich um grobe Stücke des berühmten Pan Pagès, das einfach ein zweites Mal gebacken wurd. Die meisten alteingesessenen Bäckereien auf Ibiza bieten neben den “crostes” auch “galletas forte” an, ein trockenes Fladenbrot, das seine Einführung auf der Insel wohl in der Zeit erlebte, als die Muslime in Spanien herrschten. 

Übersetzt bedeutet der Name soviel wie “starker Keks”. Ibán Yarza hat mehrere Bücher über Brot und mediterrane Brottraditionen geschrieben, etwa “Pan de pueblo“, in dem er mehr als 350 traditionelle Zubereitungsarten, Tipps und Geschichten von Bäckern dokumentiert. 

Auch die “galleta forta”-Fladen dürfen als klassisches knuspriges Beilagenbrot darin nicht fehlen. Auf den Pityusen gibt es das, oft auch “pan de pita” genannte Brot, meist zum Tomatensalat oder zur Suppe serviert. 

“Manch einer, der Pita-Brot aus dem Nahen Osten liebt, meint möglicherweise, an Halluzinationen zu leiden, wenn er entdeckt, dass Fladenbrot auch auf den Balearen und in den Gebieten von Albacete hergestellt wird”, sagt der Autor.

Es diente einst als Verpflegung der Seefahrer, die wochen- und monatelang auf dem Meer waren und kein frisches Brot hatten. In anderen Gegenden des Mittelmeers werden sie deswegen auch “galletas marineras” genannt. Sie wurden überall dort hergestellt, wo es einen Hafen gab. Bei der “galleta forte” werden die Fladen vor dem Backen in der Mitte durchstochen, damit sie nicht ganz aufquellen. Sie werden im Ofen getrocknet, was sie besonders knusprig macht.

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Text: inn / Fotos: privat/Sabores de Ibiza
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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