Kavier für die Schweine – Zeit zum Eicheln sammeln

Zeit zum Eicheln sammeln

Eichen sind auf Ibiza eher selten zu finden, doch ab und zu entdeckt man ein Exemplar mit den typischen spitzkantigen Blättern.

Auch wenn die zarten ibizenkischen Eichen wenig gemein haben mit den opulenten Sorten, die wir etwa aus Deutschland kennen, haben sie doch eines gemeinsam: Eicheln.

Jetzt im Spätherbst und zum Jahreswechsel ist es Zeit, sie zu sammeln. Bei den Einheimischen werden die länglichen, spitz zulaufenden Eicheln “bellotas” genannt. Sie sind essbar und werden ähnlich wie Esskastanien als kleiner Snack für Zwischendurch verwendet. 

Manch einer kennt auf Ibiza das Wohngebiet “Can Bellotera”, das nach diesen Bäumen benannt ist, oder genießt gerne mal einen „Jamon iberico”, für den die Schweine mit ebensolchen Eicheln gefüttert werden. Sie gelten als “Kaviar” für die Schweine und geben dem Schinken seine besondere Geschmacksnote.

So kommen die nussähnlichen Früchte in der Viehzucht weitaus stärker zum Einsatz als in der Küche. Dies scheint sich in letzter Zeit jedoch zu wandeln, entdecken doch immer mehr Köche geröstete Eicheln als delikate Zutat für ihre Speisen. Auch als Ersatz für Bohnenkaffee erleben sie eine Renaissance. Eichelkaffee erfreut nicht nur den Gaumen, er ist auch sehr gesund, denn er “wirkt heilsam auf gereizte Verdauungsorgane, hat einen positiven Einfluss auf die Bauchspeicheldrüse und vermag den Blutzuckerspiegel zu senken”, schreibt Seelengärtner. In der Volksheilkunde wurde er früher auch bei Milz- und Leberbeschwerden infolge von Alkoholmissbrauch eingesetzt.

Auf den Pityusen gibt es zwei immergrüne Arten. Beide sind typische Florenelemente der mediterranen Region. Laubabwerfende Arten kommen in der mediterranen Zone eher in den Bergen vor, so fehlen sie auf den Inseln. 

Auf Ibiza ist vor allem Quercus coccifera, die Kermeseiche, sehr verbreitet. Sowohl auf Ibiza als auch auf Formentera kann man zudem Quercus ilex, die Steineiche, finden.

Um die beiden Arten zu unterscheiden, kann man die Unterseite eines gut entwickelten Blattes anschauen. Das der Steineiche ist flaumig behaart, das der Kermeseiche ist kahl.