Zeugnis einer heldenhaften Zusammenarbeit – Aufregende und emotionale Doku über die “Alianza Mar Blava”

Aufregende und emotionale Doku über die “Alianza Mar Blava”

Noch nie in der Geschichte der Balearen waren so viele Menschen auf der Straße wie im Jahr 2014, um gegen die geplanten Erdölförderprojekte der Regierung in ihren heimischen Gewässern zu demonstrieren.

Die Umzüge und Protestaktionen schlugen weltweit Wellen, und die über 100.000 eingereichten Unterschriften brachten das Vorhaben schließlich zu Fall. “Ibiza dice no” (Ibiza sagt nein) wurde zum Schlagwort einer Umweltschutzbewegung, wie sie die Inselgruppe noch nie gesehen hatte.

Aus einer Vielzahl von lokalen Vereinen und Gruppen entstand die “Alianza Mar Blava”, die “Allianz Blaues Meer”, bei der bis heute die Fäden zusammenlaufen, wenn es um den Schutz des Meeres und dessen Flora und Fauna geht. 

Über die Hintergründe und die Geschichte der Massenproteste entstand eine Doku, die kürzlich im Palacio de Congresos in Santa Eulalia gezeigt wurde.

Mit dem vom Consell d’Eivissa finanzierten und von den beiden Ilusziona-Regisseuren Marce Rodríguez und Pablo Grubsztein produzierten Film möchte die Organisation Menschen wie die deutsche Aktivistin Martina Verena ehren, die den Erfolg möglich gemacht haben. Zudem soll er als Inspiration dienen.

Mehr als 20 Protagonisten erzählen darin ihre persönlichen, zum Teil sehr aufregenden und emotionalen Geschichten, und wie sie einen historischen Meilenstein erreichten: den Schutz des Meeres dank der Einstellung der Suche nach Öl in spanischen Gewässern. 

Im Jahr 2013 hatte die Ölgesellschaft Cairn Energy die Erlaubnis erhalten, in den Tiefengewässern des Meeres zwischen Valencia und Ibiza und Formentera nach Öl zu suchen, was die Menschen, Tiere und wirtschaftlichen Aktivitäten bedrohte, die im, am und vom Mittelmeer leben. Eine Gruppe zivilgesellschaftlicher Organisationen, öffentlicher Verwaltungen und Unternehmen aus Ibiza und Formentera tat sich zusammen, um dies zu verhindern. 

Am 9. Juli 2013 wurde die Alianza ins Leben gerufen. Ihr Wirkkreis dehnte sich nach und nach bis nach Katalonien, die valencianische Gemeinschaft und Madrid aus, um auf die Bedrohungen zu reagieren. 

Die Doku ist eine Liebesgeschichte an das Mittelmeer und Zeugnis einer heldenhaften Zusammenarbeit. 

Sie würdigt die Freiwilligen und die Einrichtungen, die nach fast zehn Jahren unermüdlicher Arbeit einen historischen Meilenstein ermöglichten: die Verabschiedung eines nationalen Gesetzes, das die Ölsuche verbietet.

Bei der Erstaufführung des Dokumentarfilms kamen auch Inma Saranova (Ibiza Preservation Fund), Maria Àngels Marí (PIMEEF), Jaume Estarellas und Javier Asensio (Umwelttechniker), Flor Dell’Agnolo (Mar Blava) und Sara Pizzinato (Mar Blava) zu Wort.

“Wer hätte gedacht, dass es einer anfangs so kleinen Vereinigung gelingen könnte, eine Ölgesellschaft dazu zu bringen, ein bereits vom Ministerium genehmigtes Projekt aufzugeben oder sogar den Schutz des Korridors für Wale zu erreichen? Oder direkt die Artikel des Klimaschutzgesetzes zu beeinflussen, einschließlich des Verbots von Bohrungen an Land und auf See in ganz Spanien?”, erklärte Verónica Núñez, Meeresbiologin und Präsidentin von Alianza Mar Blava.