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Anwohner von San Juan besorgt beim Anblick seiner Sabinas – Dürre, UV-Strahlung oder Gift im Boden: Was lässt die Bäume braun werden?

Dürre, UV-Strahlung oder Gift im Boden: Was lässt die Bäume braun werden?

San Juan – Seit Jahrzehnten erfreut sich der deutsche Auswanderer Bamboo Bambhaus am weiten Anblick von seiner Finca aus über die Berge von San Juan.

Der Blick reicht weit, scheinbar endlos über die grünen Hügel und dichten Pinienwälder entlang Ibizas Nordküste. Doch seit einiger Zeit ist der vertraute Anblick mit einem beunruhigen Aspekt versehen: Dem Künstler und Fotografen ist seit geraumer Zeit aufgefallen, dass die Sabina-Bäumchen rund um sein Haus immer brauner werden. Zwar sind einige Zweigspitzen noch grün, doch viele der feinen Ästchen sind komplett trocken. 

Mehrere Dutzend Exemplare mit einer Höhe von zwei bis sechs Metern gehören zu Bamboos vertrautem täglichen Anblick: “In all den Jahrzehnten waren die Sabinas nie braun. Vor etwa drei Monaten ging das los. Selbst einige, die ich gieße, sind braun!”

Mittlerweile sieht er braune Sabinas auch in anderen Gegenden der Insel: “Und seit etwa einem Monat beginnen sogar einige Pinienbäume mit dem Braunwerden!” 

Der Inselresident findet dies “beängstigend”, auch wenn er nicht weiß, wodurch das Phänomen ausgelöst wird, zumal sogar die Bäume, die er mit Wasser versorgt, braun werden. “Wenn das so weitergeht, wird bald die ganze Insel braun sein”, befürchtet er. die

Phönizischer Wacholder

Der Phönizische Wacholder (Juniperus phoenicea) ist bei den Einheimischen auf den Pityusen als “Sabina” bekannt. Man findet ihn überall am Mittelmeer, von Portugal und Marokko bis nach Israel und sogar Saudi-Arabien.

Die Unterart auf den Balearen ist Juniperus phoenicea subsp. turbinata. Normalerweise an den Küsten zu Hause, drängt sie auf den Inseln Ibiza und Cabrera bis ins Binnenland vor. Der Grund dafür ist bisher ein Rätsel.

Auf Ibiza ist der Baum häufig zu finden, wenngleich aufgrund der Nutzung vor allem im Hausbau weniger als früher. Auf Formentera heißt der Hafenort ihm zu Ehren La Savina.

Die Zapfen sind nicht essbar wie die einiger Wacholder-Arten, da sie giftig sind. Eine traditionelle Anwendung fand dieser Wacholder auf den Pityusen bei Rheuma. Von Bäumen, die keine Zapfen entwickeln (die männlichen Bäume), nimmt man Zweige, die über Glut gedörrt werden. Diese legt man auf den schmerzenden Körperteil.

Die wichtigste Verwendung auf Ibiza ist jedoch als Dachbalken der traditionellen Fincas. Der Phönizische Wacholder gilt als “der heilige Baum von Ibiza”. Um einen geraden, langen Wuchs zu erreichen, schneidet man die unteren Äste ab. Seine Borke wurde zur Herstellung von Käseformen genutzt. Quelle: Geobotanica Pityusa

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Text: Friederike Diestel / Fotos: Bamboo
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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