fbpx

Bio-Waffe oder Science Fiction: Geht der Stich nach hinten los? — Patent zur Züchtung und Freisetzung gentechnisch veränderter Moskitos

Patent zur Züchtung und Freisetzung gentechnisch veränderter Moskitos

Schwüle Abende und Sommernächte auf Ibiza haben oft eine nervige Begleiterscheinung: Blutrünstige Moskitos machen sich über ihre Opfer her, die sich kaum zur Wehr setzen können, außer sich mit chemielastigen Sprays einzunebeln.

Nicht nur das Jucken und Kratzen nervt: Beim Blutsaugen können Krankheitserreger in die Blutbahn gelangen und Beschwerden auslösen. Als wären die “normalen” Mücken nicht schon genug Grund zur Sorge, macht neuerdings die Nachricht um gentechnisch veränderte Moskitos die Runde. Was ist dran an dieser “Verschwörungstheorie”? 

Die Ex-Pfizer-Beraterin Karen Kingston hat in diesem Zusammenhang ein im März 2015 bewilligtes Patent ans Licht gebracht, das den schlichten Titel trägt: “System zur Freisetzung giftiger Mücken aus der Luft.“  

Darin heißt es wörtlich: “Zu militärischen Zwecken könnten die Mücken einen Erreger wie Malaria übertragen, um Krankheiten auszulösen, oder sie könnten viel ansteckendere Erreger und Viren verwenden.“  

Das Patent schildert, mit zahllosen Bilder genau dargestellt, jedes Detail von der Entwicklung der  

Biowaffen-Mücken bis zu ihrer Ausbreitung, etwa per Drohnen. 

Die Einsatzmöglichkeiten der Moskitos umfassen auch das Ausbringen von Impfstoffen. WHO-Sponsor Bill Gates soll bei einem Kongress Mücken freigelassen haben, um im Publikum Panik ausbrechen zu lassen. “Nur ein Wahnsinniger kann so etwas tun”, merkt ein Beitrag auf KlagemauerTV an.   

Wer die Befürchtung äußert, man wolle uns gar mit mRNA-Mücken “impfen”, wird in gewohnter Weise als Verschwörungstheoretiker erniedrigt. 

Wie die India Times bereits 2021 berichtete, ließ ein von Gates finanziertes Biotech-Unternehmen in den USA 150.000 gentechnisch veränderte Mücken frei, “um die Ausbreitung von Krankheiten wie Dengue-Fieber und Malaria unter Kontrolle zu bringen”. 

Oxitec, ein Unternehmen mit Sitz in Abingdon, Großbritannien, hatte die Insekten bereits in Brasilien, Malaysia, Panama und auf den Kaimaninseln getestet, bis es die behördliche Genehmigung für die USA erhielt. Nun wird dem Unternehmen vorgeworfen, für die ungewöhnlich häufigen Malaria-Ausbrüche in Florida und Texas verantwortlich zu sein.  

Wer immer noch glaubt, dass es sich bei diesen hocheffizienten militärischen Biowaffen um Science Fiction handelt, wird auf den offiziellen Internetseiten der Vereinten Nationen (“United Nations” = “UN”) eines Besseren belehrt. Diese dokumentiert seit 2018 ausführlich die aufwendige Aufzucht von Impf-Mücken. 

2022 genehmigte die US-Umweltschutzbehörde EPA die Freisetzung von bis zu 2,4 Millionen genetisch veränderten Moskitos und Eiern in Monroe County, Florida, und mehreren Bezirken in Kalifornien. 

“Fakt ist, dass Hunderte von Millionen von Mücken ohne jedes Wissen des Volkes in die Umwelt freigesetzt wurden. Während es in diesen Gebieten zwischen 2003 und 2023 keinen einzigen Fall von Malaria gab, treten nun genau dort, wo die Oxitec-Moskitos freigesetzt wurden, Fälle von Malaria auf”, berichtet KlagemauerTV. Auch japanische Forscher arbeiten daran, Stechmücken durch genetische Veränderungen in „fliegende Impfspritzen“ zu verwandeln, wie ntv schreibt. Die transgenen Mücken produzieren in ihrer Speicheldrüse Impfstoffe, mit denen sich Infektionskrankheiten bekämpfen lassen, was Shigeto Yoshida von der Jichi Medical University und sein Team kürzlich im Fachmagazin „Insect Molecular Biology“ präsentierten. Das Team hat eine genetisch veränderte Mücke gezüchtet, die in ihrem Speichel einen “Impfstoff” gegen Leishmaniose produziert.

Mehr spannende und interessante Artikel und Nachrichten über Ibiza und Formentera finden Sie in unserem eKIOSK! Holen Sie sich noch heute die vollständige Ausgabe IK116jetzt hier klicken!

Text: red / Fotos: Stockfoto/Symbolfoto
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

Nicht vergessen: Melden Sie sich zu unserem KOSTENLOSEN NEWSLETTER an! Sie möchten den unabhängigen Lokaljournalismus gerne mit einer Spende unterstützen? HIER SPENDEN!