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Der Bauchnabel: Das schmutzige Loch in unserer Körpermitte – Stimulation regt die Verdauung, den Kreislauf, die Stimmung und Sehkraft an

Stimulation regt die Verdauung, den Kreislauf, die Stimmung und Sehkraft an

Zeigt her Euren Nabel: Ferienzeit auf Ibiza bedeutet freien Blick auf die Körpermitte. “Bauchfrei” ist nicht nur ein Modetrend, sondern bei brühender Hitze auch das einzig Sinnvolle. 

Ob Männlein oder Weiblein, der Bauchnabel ist eine Zierde des Körpers und präsentiert sich bei jedem Individuum auf eine einzigartige Weise. Während der Bauchnabel in anderen Kulturen aus einem ganzheitlichen Blickwinkel betrachtet wird, hat er in unseren Breitengraden eher den Status einer Geburtsnarbe. 

Dabei ist der Nabel in Zusammenhang mit der Fortpflanzung eine erotische Zone und zudem Mittelpunkt des Nervensystems unseres Körpers, dem Solar Plexus. Dass seine Ästhetik immer wichtiger wird, zeigen Werbeangebote von Schönheitschirurgen, die den Nabel optimieren helfen, oder Eltern, die die Geburtshelfer bitten, die Nabelschnur ihres Babys möglichst vorteilhaft abzutrennen, um als Resultat einen “schönen” Nabel zu erhalten. Oft werden Tattoos und Piercings als dekorierende Elemente eingesetzt.

Der Nabel ist so individuell wie unser Fingerabdruck. Aber welcher Bauchnabel gilt als sexy? Als besonders attraktiv gilt laut Umfragen bei Frauen ein vertikal mandelförmiger und kleiner Nabel. Ein schmaler horizontaler Nabel bei Männern ist ein Symbol für Sportlichkeit.

Individuell ist auch der Bakterienmix, der sich im Nabel tummelt. Denn bei der täglichen Körperpflege wird der Bauchnabel oft vergessen. 

Er ist zwar die erste Verbindung, die wir zum Leben haben, und zwar lange vor der Geburt, denn über die Nabelschnur gelangen während der Schwangerschaft die Nährstoffe von der Mutter in den Fötus, dennoch ist er noch relativ unbeachtet – und unerforscht. Der Biologe Jiri Hulcr stellte im Rahmen des „Belly Button Biodiversity Projects“ mit hunderten Teilnehmern fast 3.000 Bakterienarten fest.

Im Gegensatz zu den Bakterien sind die Fussel, Flusen oder Krümel, die man immer wieder im Bauchnabel findet, mit bloßem Auge zu erkennen. Sie bilden sich aus Staub, Schweiß, Körperhaaren und -zellen und Kleidungsfasern. Dickere Männer sind öfter betroffen, da bei ihnen die Kleidung am Bauch enger sitzt und der Stoff stärker über den Bauchnabel reibt.

Der Mediziner Dr. Karan Rajan erklärt auf TikTok, wieso es so wichtig ist, den Bauchnabel zu reinigen und was passiert, wenn man den Schmutz nicht entfernt. Dies kann nämlich zu Ausfluss oder einer Infektion führen. Wenn sich der Dreck verhärtet, kann über die Jahre ein sogenannter Omphalolith (Bauchnabelstein) entstehen, eine Art Kruste. Es gibt sie in vielen Farbtönen, meist schwarz oder braun. 

Wie entfernt man einen Nabelstein? Der Nabel sollte zuerst mit Öl (z.B. Olivenöl) mehrere Tage eingeweicht, dann gründlich ausgewaschen und getrocknet werden. Grundsätzlich gilt: Häufiger mal den Nabel ausspülen, beugt dem Ganzen vor.

Es lohnt sich aber nicht nur aus ästhetischer Sicht, dem Nabel mehr Aufmerksamkeit zu schenken, immerhin ist er in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Dreh- und Angelpunkt der Gesundheit.

Im Mutterleib stellt er die wichtigste Versorgungsleitung dar. Später nehmen wir über unser Bauchgehirn die Welt wahr. 

Dieses Energiezentrum wird in der TCM als “die Mitte des Shen” (Geistes) und als wichtigster Verstärkungspunkt bezeichnet. Es gibt unterschiedliche Therapien, die die Mitte des Menschen stärken sollen. Sie dienen dazu, die Energiebahnen der Organe zu verbinden, den Körper zu stimulieren und zu kräftigen, etwa indem eine Ingwerscheibe oder warme Steine aufgelegt werden. 

Die ayurvedische Nabeltherapie (Nabhi Chikitsha) verwendet Öle wie Sesam-, Kokos- oder Senföl, die in die Mulde des Nabel geträufelt werden. Nach dieser alten Heiltradition ist er die Stelle, die uns mit dem Kosmos verbindet: “Über das Nabelchakra werden 72.000 Energiebahnen mit kosmischer Energie versorgt”, heißt es bei Creative Healing

Joseph B. Stephenson sah einen Ausfluss aus dem Nabel als Absonderung des Dünndarms an. Eine Kruste dichtet den Nabel ab. Wird sie nicht entfernt, sammelt sich immer mehr Sekret. Auch er empfahl seinen Patienten, nach jedem Bad einen Tropfen Olivenöl in den Nabel zu geben.

Er entwickelte seine Methode am Anfang des 20. Jahrhunderts. Stephenson sah den menschlichen Körper als eine sich selbstreparierende Maschine, die zur Heilung entwickelt wurde.

Durch das Einmassieren von Ölen in den Nabel soll es nach der indischen Ayurveda-Lehre möglich sein, dem Unwohlsein im wahrsten Sinne des Wortes zu Leibe zu rücken. Hierfür werden einige Tröpfchen in den Bauchnabel geträufelt, bis sie absorbiert sind. 

Die Lehre basiert auf der Erkenntnis, dass der Nabel auch nach der Geburt ein mächtiges, mit unzähligen Nervenenden verbundenes Körperteil ist, und durch die besonders dünne Haut jede Stimulation direkt zum Gehirn weiterleitet. Nabhi Chikitsa wird in Indien bis heute zur Beseitigung von körperlichen Störungen angewendet. 

Als Baby haben wir Nährstoffe über die Nabelschnur aufgenommen – durch eine spezielle Drüse, die sogenannte Pechoti-Drüse. Anwender der Pechoti-Methode, auch “Belly Button Oiling“ genannt, sind der Überzeugung, dass dies auch später noch möglich ist, und Substanzen wie ätherische Öle über den Bauchnabel aufgenommen werden können. 

Die Stimulation des Nabels mit verschiedenen Wirkstoffen soll dazu beitragen, beispielsweise die Verdauung, den Kreislauf, die Stimmung und sogar die Sehkraft anzuregen.

Welches Öl für den Nabel? 

Welche Öle können bei bestimmten Beschwerden helfen? 

Erdnussöl

  • hoher Anteil einfach und mehrfach ungesättigter Fettsäuren
  • positiver Einfluss auf das Herz

Eukalyptusöl

  • sehr intensiv, daher nur verdünnt anwenden
  • antibakterielle und antivirale Eigenschaften

Kokosnussöl

  • hält die Organe gesund
  • hilft, Blähungen zu vermeiden
  • enthaltene Fettsäuren zügeln den Appetit und steigern die Fettverbrennung
  • stärkt das Immunsystem
  • wirkt gegen Hautunreinheiten

Lavendelöl

  • gegen Schlafprobleme und Angst
  • antibakteriell, antiviral und pilzhemmend

Mandelöl

  • spendet viel Feuchtigkeit
  • lässt Haut von Innen strahlen
  • steuert den Zeichen des Alters als auch Hautunreinheiten entgegen

Neemöl

  • setzt Akne ein Ende
  • lässt Entzündungen der Haut schneller heilen
  • verbessert die Hautstruktur

Olivenöl

  • beseitigt Bauchfett 
  • löst Hautprobleme und heilt Ekzeme
  • kann die Fruchtbarkeit verbessern
  • lindert Verdauungsprobleme und Bauchschmerzen

Rizinusöl

  • bei Gelenkschmerzen

Senföl

  • hilft bei geschwollenen Augen oder Augenringen
  • kann helfen, die Sehkraft zu verbessern

Sesamöl

  • lindert Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken

Teebaumöl

  • antibakterielle und antivirale Eigenschaften
  • wirksam gegen Infektionen

Thymianöl

  • krampflösend und entspannend
  • bei Verdauungsproblemen und Verstopfung
  • blutdrucksenkende Eigenschaften und stärkt das Herz
  • fördert den Abtransport von Schleim in den Atemwege und der Lunge
  • transportiert Giftstoffe aus dem Körper

CBD-Öl

  • antientzündlich (antiinflammatorisch)
  • reguliert das Immunsystem
  • angstlösende, entspannende und antipsychotische Eigenschaften

Quellen: Gesundgelaunt.de/ CBD-Vital.de

Buch-Tipp
Doris Gföllner: “Das Wunder Bauchnabel: Tor zum Körper – Tor zur Heilung
Der Nabel ist das erste Organ, das bei der Entstehung des Menschen gebildet wird. Drei Tropfen Öl in den Bauchnabel, um damit seine Gesundheit verbessern oder zu erhalten? Klingt zu einfach, um wahr zu sein, ist es laut Autorin aber. 

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Text: inn / Fotos: Stockfotos
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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