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Familien aus dem maroden Don Pepe-Hochhaus am Flughafen von Ibiza zelten vor dem Rathaus

Eigentümer und Mieter des Don Pepe-Hochhauses am Flughafen von Ibiza, wo kürzlich ein Teil des Dachs eingebrochen ist, campieren seit über einer Woche vor dem Eingang des Rathauses von Sant Josep. 

Über 100 Personen sind betroffen. Sie wurden ohne Vorlage technischer Berichte von Podemos und PSOE, die die Regierungskoalition im Gemeinderat bilden, “aus Gründen der Sicherheit” auf die Straße gesetzt. 

Sant Joseps Bürgermeister Josep Marí Ribas “vertreibt Eigentümer aus ihren Wohnungen, nachdem er ihnen 2006 als Direktor der Banca March noch die Hypotheken dafür gewährt hat, bevor er Bürgermeister wurde”, moniert der Jurist Sergio Lleó. 

Die Eigentümer wurden gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen, weil das Gebäude “als ein unmittelbares Risiko für die Bewohner” eingestuft wurde. Jedoch habe der Gemeinderat versäumt, Nachweise oder technische Berichte vorzulegen, auf deren Grundlage die Räumung der Don Pepe-Wohnungen begründet wird, so Lleó.

Der Kampf gegen die Behörden wird von den Eigentümern und Mietern seit Tagen unter dem Vordach des Rathauses in Form einer Sitzblockade ausgetragen. Bewaffnet sind sie mit Transparenten und Zelten. Auf den Schildern stehen Botschaften wie “Mitten in der Pandemie setzt uns das Rathaus auf die Straße”, “Ich habe 64 Jahre meine Gemeindesteuern bezahlt, und jetzt wird uns jede Hilfe versagt”, oder “Das Ayuntamiento nennt uns Illegale”. 

Ihr Zorn ist nachvollziehbar, immerhin hat das Bauamt seinerzeit die Baugenehmigung erteilt und das Gebäude abgenommen. Dass es erhebliche Probleme mit der Statik hat, ist nicht erst seit dem eingestürzten Dach bekannt. Auch in den Kellergeschossen brechen die Wände.  

Die Stadtoberhäupter ignorieren die Wutbürger vor ihrer Tür. Dabei wäre es sicher einfach zu bewerkstelligen, vorübergehend eines der wegen Corona geschlossenen Hotels anzumieten, um die Menschen dort unterzubringen. Stattdessen heißt es aus dem Rathaus, man sei „nicht zuständig“. 

Die Betroffenen haben sich zusammengeschlossen und fordern eine Lösung sowie Entschädigung von den Verantwortlichen. Sie werden sie gegen die Räumung vorgehen, denn der Gemeinderat “enteignet die Eigentümer auf inakzeptable Weise”.