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Ibiza-Resident Bernie Ecclestone über seine langjährige Freundschaft zu Putin

“Ich würde eine Kugel für ihn abfangen“: Mediale Empörung nach TV-Interview

Bernie in der Bredouille: Live von seinem Haus in Porroig auf Ibiza gab der frühere Formel 1-Chef Bernie Ecclestone im Juli dem britischen Fernsehsender ITV in der Sendung “Good Morning Britain” ein Interview.

Eines der Themen waren die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Ecclestone löste mit seiner persönlichen Meinung über die Geschehnisse eine Kontroverse aus. 

An sich nichts Neues, ist Ecclestone doch bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn es um seine Ansichten geht, auch wenn es sich um eines der heikelsten Themen der letzten Wochen handelt. Im Interview zögerte er nicht, den Mann zu loben, den er für “eine große Persönlichkeit” hält: den russischen Staatschef Wladimir Putin. 

Der Multimilliardär gilt als langjähriger Vertrauter und Freund des russischen Präsidenten. Im Interview analysierte Ecclestone dessen Vorgehensweise im Rahmen der “Spezialoperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung” und zeigte dabei Verständnis für Putin: „Er ist ein erstklassiger Mensch, und was er tut, ist das, was er für Russland für richtig hält.” 

Der 91-Jährige verteidigte nicht nur Russlands Interessen, sondern ging auch darauf ein, welch brillanter Unternehmer und Geschäftsmann Putin sei. Und: “Als solcher kann und darf er auch mal Fehler machen.”

Ecclestone wies darauf hin, dass sein Freund “immer sein Bestes gibt, um die Probleme seines Landes zu lösen”, so wie es aktuell der Fall sei. „Leider gibt es viele Geschäftsleute, auch ich, die manchmal Fehler machen, und wenn wir Fehler machen, muss man sein Bestes tun, um sie zu wieder gut zu machen.”

Darüber hinaus machte er deutlich, dass der aktuelle kriegerische Konflikt ein Umstand sei, der sich aus der Wendung der Ereignisse ergeben habe, und dass die Ukraine, wenn sie keine Konfrontation mit Russland gewollt hätte, diese hätte vermeiden können: „Es war kein absichtlicher Krieg, und ich bin sicher, dass die Ukraine, wenn sie es gewollt hätte, die Möglichkeit gehabt hätte, den Krieg zu vermeiden oder zu beenden.”

Ecclestone widmete in dem Interview seine Worte nicht nur dem russischen Staatschef, sondern auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky. Er witzelt über dessen beruflichen Werdegang und macht ihn für den Ausbruch des Konflikts verantwortlich: „Er war in seinem vorigen Beruf Komiker, und er scheint diesen Beruf weiter ausüben zu wollen.“ 

Ecclestone betont, dass die Eskalation hätte vermieden werden können: „Ich denke, wenn er die Dinge durchdacht und sich bemüht hätte, mit Putin zu sprechen, der ein vernünftiger Mensch ist, hätte dieser ihm zugehört und wahrscheinlich etwas unternehmen können.”

Der ehemalige Formel 1-Chef sieht die Schuld und die Verantwortung für den seit 2014 laufenden Genozid an der russischstämmigen Bevölkerung im Osten der Ukraine bei der Kiewer Regierung: “Den Tod Tausender unschuldiger Menschen in der Ukraine hat Putin mit der Invasion nicht willentlich in Kauf genommen.” Für eine Welle der Empörung in den Massenmedien sorgte aber vor allem die Aussage “Ich würde eine Kugel für ihn abfangen”, wie Ecclestone offenherzig bekundete. 

Die Formel 1-Verbandsleitung war bemüht, das Interview herunterzuspielen und sich von den Statements ihres früheren Geschäftsführers zu distanzieren. Sollten in einer Demokratie nicht eigentlich alle Meinungen in gleicher Weise respektiert und toleriert werden? Nicht ganz: „Bei den Aussagen von Bernie Ecclestone handelt es sich um eine rein persönliche Meinung. Diese steht in krassem Kontrast zu den modernen Werten der Formel 1“, lautete die Reaktion. Einige Tage nach dem “Good Morning Britain”-Beitrag meldete sich Ecclestone erneut zu Wort. Er ruderte zwar etwas zurück, aber verteidigte trotzdem seine umstrittenen Äußerungen über Putin mit Verweis darauf, dass er selbst ein Kriegskind sei. ”Die Menschen sagen oder machen oft Dinge, ohne allzu viel darüber nachzudenken. Wahrscheinlich war das bei mir auch so“, sagte er dem britischen Sender Sky Sports lapidar.

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Text: kat / Fotos: ITV
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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