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Ibiza-Video hat für Böhmermann ein Nachspiel – Der Satiriker trug zur Verbreitung von Falschinformationen bei

Der Satiriker trug zur Verbreitung von Falschinformationen bei

Schwere Vorwürfe gegen den deutschen Satiriker Jan Böhmermann: Fällt ihm die Ibiza-Affäre auf die Füße?

Dies fragt sich der Focus in einem aktuellen Bericht, der die Geschehnisse um den Putsch der konservativen Regierung Österreichs und den provozierten Fall des Vizekanzlers Heinz-Christian Strache im Jahr 2019 aufzeichnet. Strache war ein Video zum Verhängniss geworden, dass von ihm 2017 heimlich im Ibiza-Urlaub aufgenommen wurde, als er einer vermeintlichen russischen Oligarentochter Medien-Deals verprochen haben soll. Wie mittlerweile bekannt ist, handelte es sich um einen engagierten Lockvogel, der den beliebten österreichischen Politiker in die Falle locken sollte. Zwar gibt es keinerlei Äußerungen Straches, die den Vorwurf belegen, aber Videoschnipsel aus den Aufnahmen wurden so geschickt montiert, dass beim Betrachter ein falscher Eindruck entstehen musste. 

Vorsätzlich fahrlässig agierten die deutschsprachigen Medien, die die Videomontage ungeprüft veröffentlichten, was eine Hexenjagd auf Strache und letztlich seinen Rücktritt nach sich zog.  

Einer, der neben dem Spiegel und der Süddeutschen Zeitung an vorderster Linie an der Verbreitung des Fake-Vorwürfe und der Hetze mitwirkte, war Böhmermann. Schon vor der Veröffentlichung hatte er immer wieder durchblicken lassen, dass er von dem Video wusste: “Ich hänge gerade ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Oligarchenvilla auf Ibiza herum und verhandle darüber, ob und wie ich die Kronen Zeitung übernehmen und die Meinungsmache in Österreich an mich reißen kann”, witzelte er bei der österreichischen Romy-Verleihung 2019. 

Er wusste demnach früh über die heiklen Aufnahmen Bescheid. Die Information bekam er direkt von dem eigentlichen Macher des Videos, Julian Hessenthaler, welcher nun Vorwürfe gegen den “Magazin Royale“-Moderator erhebt. Er habe wegen des Satirikers sogar aus seiner Heimat fliehen müssen: “Ich bin ins Auto gesprungen und habe Wien verlassen, habe mich in den Bergen verbarrikadiert, bin über die Grenze und nie wieder zurück nach Österreich”, wird er im Focus zitiert. 

Hessenthaler hielt den Moderator wohl für den “idealen Kandidaten, um seine brisanten Aufnahmen an die Öffentlichkeit zu bringen”. Er versucht nun, juristisch gegen ihn vorzugehen, weil sich Böhmermann angeblich nicht an die Verschwiegenheitsklausel gehalten habe.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: red
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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