Immer der Nase nach: Per Zufall nach Benirras – Retrospektive: Urlaubserinnerung und die Sehnsucht nach Ibiza

Retrospektive: Urlaubserinnerung und die Sehnsucht nach Ibiza

Das erste Mal war ich als 22-Jährige Ende der 80er für drei Wochen auf der Insel, mein damaliger Lebensgefährte war mit dabei. 

Wir hatten nur den Flug gebucht, er war Spanier, und so fanden wir eine tolle Unterkunft, sozusagen die Einliegerwohnung einer Villa, eher ein Häuschen mit zauberhaftem Patio, einem Innenhof. 

Wir mieteten uns einen offenen alten Mini. Die gibt es, glaube ich, nur noch ganz selten. Bei den Salinen wäre ich bei einem Tagesausflug fast ertrunken. Die Strömungen waren tückisch. Seitdem habe ich riesigen Respekt vor dem Meer bzw. hohen Wellen. Jedenfalls feiere ich jährlich am 12. Juni meinen zweiten Geburtstag, da mein wirkliches Inkarnationsdatum eh im Winter ist (10.11.1965).

Mein Spanisch ist leider ein wenig eingerostet. Ich konnte es mal wirklich gut, als ich für ein halbes Jahr in Mexiko, Guatemala und Honduras mit dem Rucksack alleine unterwegs war. Da war ich 30 und es war eine geile Zeit. 

Meine zweite Reise nach Ibiza folgte 2012 mit meinem 12-jährigen Sohn und meinem Lebenspartner für zwei Wochen. Wir wohnten ganz am Ende der Playa d’en Bossa im Palladium Palace. Heinz-Christian Strache wohnte zur selben Zeit da. Es war lässig, wirklich lässig – hat auch einen schönen Batzen gekostet. Jedenfalls liebe ich das „Strandern“ und bin viele Kilometer gelaufen, geschlendert, spaziert, jedenfalls nicht gerannt oder gejoggt. Das ist mir zu anstrengend. 

Im Jahr 2020, ganz knapp vor der Plandemie, wollte mein Ex einen Städtetrip mit mir machen für ein verlängertes Wochenende Ende Januar. Er überließ mir die Destination. Ich dachte, hey, es ist ja überall kalt, Hamburg, Berlin, was auch immer, wieso also nicht ein Trip nach Ibiza? 

Wir waren nur drei Tage da, wohnten in Figueretas und mieteten ein Auto. Ich liebe Autofahren und so landeten wir an vielen tollen Kraftplätzen. Das Geilste war: Wir standen an einer Kreuzung und fragten uns: Rechts? Links? Gerade drüber? Meine Nase wollte geradeaus! 

Es ging dann in wilden Kurven immer enger und steiler hinunter – und tadaaaa – juhuuu – waren wir in Benirras gelandet, ohne je davon gehört zu haben. 

Es war ein herrlich warmer und sonniger Tag. Trommler waren auch da und natürlich viele wunderschöne, gut gelaunte und interessante Leute. Seit diesem Erlebnis wächst meine Sehnsucht nach Ibiza noch viel mehr. Von Ulrike Christina Scheier