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Skandal um Masken-Deals: 20 Politiker und Profiteure verhaftet – Armengols „Schlüsselrolle“ im Skandal um die überteuerte Anschaffung

Armengols „Schlüsselrolle“ im Skandal um die überteuerte Anschaffung

Krisenprofiteuren geht es an den Kragen: In Spanien sind im Rahmen des “Caso Koldo” mehrere politische Akteure im Visier, die sich mit Masken-Deals auf Kosten der Bevölkerung und deren Gesundheit bereichert haben. 

Die ehemalige Balearenpräsidentin Francina Armengol ist ebenso in Erklärungsnöten, was den Kauf von Corona-Gesichtsmasken angeht, wie hohe Regierungsvertreter in Madrid. 

Verzweifelt versucht Armengol, Gründe zu finden, warum sie einen Auftrag über 3,7 Millionen Euro “per Handschlag” an das Unternehmen von José Luis Ábalos vergab, dessen Berater, Koldo García Izaguirre, kürzlich verhaftet wurde, weil er Provisionen für den Verkauf von Masken einbehalten hatte. Die Spanier sind wütend und die Bevölkerung fordert von der Justiz lückenlose Aufklärung. 

Izaguirre, Berater des ehemaligen Verkehrsministers und PSOE-Abgeordneten Ábalos, wurde im Februar von der Guardia Civil verhaftet, weil er illegale Zahlungen für die Vergabe von Aufträgen im Zusammenhang mit dem Kauf von Gesichtsmasken während der Covid-19-Pandemie erhalten haben soll. Ihm werden kriminelle Machenschaften, Einflussnahme und Bestechung vorgeworfen. Außer ihm wurden auch seine Frau Patricia Uritz Iriarte, Víctor de Aldama (Präsident des Fußballvereins von Zamora) und 17 weitere Personen wegen betrügerischer Beschaffung von Masken festgenommen. 

Die Strafbehörden haben die Akteure und ihre Machenschaften, insbesondere im Jahr 2022, im Visier. Sie führten 26 Durchsuchungen in den Provinzen Madrid, Alicante, Murcia, León, Álava, Bizkaia, Zaragoza und Cáceres durch, beschlagnahmten Dokumente und Verträge und ließen im März auf einen Schlag insgesamt 88 Konten von Verdächtigen sperren. 

Es handelt sich um Konten bei der Arquia Bank, Banca March, Banco Caminos, Sabadell, Santander, Bankinter, BBVA, Caixabank, Caja Laboral Popular de Crédito, Caja Rural de Navarra, Caja Rural de Teruel und Caja Rural de Zamora, Cajamar, Deutsche Bank, Evo Banco und Ibercaja.

Sie laufen auf natürliche Personen und Gesellschaften, gegen die wegen Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird. Geldwäsche, Bestechung und Verbrechen der Einflussnahme in einer Notlage stehen ebenfalls im Raum.

Ein Richter des Nationalgerichts hat die Regierung zudem aufgefordert, eine Liste von Dokumenten und Beweisen im Zusammenhang mit einem der wichtigsten und umstrittensten Verträge der Plandemie vorzulegen: die Rahmenvereinbarung über 2,5 Milliarden Euro des Gesundheitsministeriums unter Salvador Illa Ende 2020. Der “mega contrato” erwies sich als Fiasko und bis heute ist es unmöglich nachzuvollziehen, wieviel Geld davon letztendlich ausgegeben wurde, für was und an wen. Auch auf Mallorca schlägt der Masken-Skandal hohe Wellen: “Die Konservativen fordern den Rücktritt von Francina Armengol”, schreibt die Mallorca Zeitung. Die Oppositionspartei sehe es “als erwiesen” an, dass der ehemaligen Ministerpräsidentin der Balearen und heutigen Präsidentin des spanischen Parlaments eine „Schlüsselrolle“ im Skandal um die “überteuerte Anschaffung von letztlich unbrauchbaren Masken” zukomme.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: Stockfoto/Symbolfoto
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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