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Stoff, aus dem Phantasien sind: “Bob Dylan war nie auf Formentera.” – Der Songwriter feiert im Mai seinen 80. Geburtstag

Der Songwriter feiert im Mai seinen 80. Geburtstag

Bob Dylan, einer der weltweit wohl bedeutendsten Songwriter, wird 80 am 24. Mai. Seine herausragende Bedeutung liegt in den Liedtexten, die die Rockmusik revolutionierten, sowie seinen vielfachen musikalischen Facetten.

Aus diesem Anlass weist der Palmyra Verlag auf fünf erschienene Bücher über Bob Dylan hin. Dazu zählt unter anderem “Bob Dylan – In eigenen Worten”, neben den von ihm verfassten “Chronicles” das einzige Buch, in dem der Musiker selbst zu Wort kommt.

Palmyra-Verleger Georg Stein hat den Künstler als einer der wenigen Fotografen 1987 auf der “Temples In Flames”-Tour durch Europa begleitet und ihn mehrfach persönlich getroffen. 

In vergangenen Jahren gingen immer wieder Legenden um, Dylan habe wie auch die Bands King Crimson und Pink Floyd Ende der 60-er Jahre einige Zeit auf Ibizas Schwesterinsel Formentera verbracht. 

Die Wahrheit: “Bob Dylan war nie in Formentera”, titelte der Diario de Ibiza 2016. “Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass der Musiker nie auf der Insel war.” 

Weder liegen dokumentarische, schriftliche oder grafischen Hinweise auf seine Anwesenheit vor. Es handle sich um Erzählungen, “die auf Gerüchten beruhen, entweder aus Unwissenheit oder aus dem bloßen Wunsch heraus, Mythen zu erschaffen und eine Legende zu nähren, die in den 80er-Jahren ihren Anfang fand.”

Immer wieder ging das Dylan-Phantom in Zeitungsartikeln, Magazinen und Touristenbroschüren um. “Es klang einfach zu gut, sich damit brüsten zu können, das der mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnete Künstler Formentera besucht haben soll.” 

Nichtsdestotrotz war Formentera ab Ende der 60-er ein ganz besonderer Ort für Tausende junger Menschen, vor allem aus den Vereinigten Staaten, unter denen auch Bob Dylan aus Minnesota hätte sein können. 

Zwischen 1967 und 1969 wurde Formentera zum Magneten für viele, die vor dem Vietnamkrieg flohen, und zum Pilgerort für eine Generation auf der Suche nach Frieden, verlorenen Paradiesen, Philosophie, Liebe, Drogen und sexueller Freiheit. 

Erst kamen die Beatniks, dann die Hippies. In dieser Zeit hatte Formentera etwa 3.000 Bewohner. Im Sommer 1968 stellte ein offizieller Polizeibericht “die Anwesenheit von rund 700 jungen Menschen” fest. Im Folgejahr waren es schon 1.300, wie man in dem Buch von Joan Cerdà und Rosa Rodríguez Branchat „La represión franquista del movimiento hippie en Formentera 1968-70“ (Verlag: Res Publica Edicions, 1999) nachlesen kann. 

Die wichtigste Information des Dylan-Formentera-Mythos, der aber auch der größten Makel bezüglich ihrer Richtigkeit anhaftet, ist, dass er im Mai 1967 angeblich im Leuchtturm von La Mola untergebracht gewesen sei. 

Dieser war jedoch an ein Paar belgische Herkunft vermietet. Die Worte der Künstlerin Helena Belzer lassen den Fall endgültig zu den Akten legen: „Mein Mann und ich hatten La Mola zwischen 1967 und 1969 gemietet. Bob Dylan ist nie hier gewesen oder von uns empfangen worden. Ich weiß nicht, woher das kommt, dass er bei uns gewesen sein soll”, betont sie.

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Text: Friederike Diestel / Fotos: Palmyra-Verlag
Copyright: Ibiza Kurier – Die deutsche Zeitung für Ibiza und Formentera 

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